Willkommen zur Blogtour
“Häkelenten tanzen nicht”
von Jennifer Wolf& Alexandra Fuchs
Passend zum Buch habe ich ein Thema gewählt, das viele interessieren könnte:
Die Welt eines Gehörlosen
Ich habe mich mit Jonas Straumann unterhalten dürfen und er hat uns ein paar interessante Einblicke gewährt.
Vielen Dank an dieser Stelle dafür!
Jonas.Wie du weißt spielen in dem Buch
„Häkelenten tanzen nicht“ auch Gehörlose mit, wo wir schon beim
Thema wären. Ich freue mich das ich dir ein paar Fragen stellen
darf, um einfach auch für ein besseres Verständnis zu sorgen.
Vielleicht stellst du dich einmal kurz
den Lesern vor!
© Jonas Straumann

Mein Name ist Jonas Straumann, 20 Jahre jung und CEO & Founder
des interaktiven Magazins für Menschen mit Hörbehinderung
www.hearzone.net
«hearZONE». Seit Geburt auf bin ich gehörlos, bezeichne mich aber
als hörbehindert. Mit einer Hörbehinderung zu leben ist für mich
nicht besonders oder dramatisch. Ich fühle mich völlig normal
dabei. Probleme tauchen aber dann oft in der Kommunikation auf, dann
merkt man, dass eine Behinderung auch eine Belastung sein kann. Doch
diese Barrieren sind nicht aufgrund meiner Hörbehinderung da,
sondern dank der Gesellschaft.

Jonas, mich tät es interessieren, wie
du mit deiner Behinderung aufgewachsen bist. Stand von Anfang an
fest, das du Probleme beim hören hast?

Bei meiner Geburt konnte noch nichts
diagnostiziert werden. Erst viel später in meinem vierten
Lebensalter bekam ich meine erste Hörhilfe. Heute lacht man noch
darüber, was diese alten Hörgeräte sollen. Aber dazumals war dies
schon eine große Hilfe für mich. Probleme habe ich persönlich mit
der Hörbehinderung nicht. Die Probleme machen meine Mitmenschen,
indem sie keine Rücksicht nehmen oder einfach mangelhaft über das
Thema aufgeklärt sind.

Ich stelle mir das sehr schwierig für
dich und deine Familie vor. Haben dann alle bei euch Gebärdensprache
gelernt?

Meine Eltern sind geschieden, als ich noch ein kleines «Bubi»
war. Ich habe einen älteren Bruder. Aufgewachsen bin ich bei meiner
Mutter. Gebärdensprache gab es in der Familie nicht. Ist auch
ziemlich selbsterklärend, da ich der einzige Hörbehinderte in
meiner Familie bin. So kam es natürlich dazu, dass ich die
Lautsprache lernte bzw. beherrschen musste, wenn ich mich durchsetzen
wollte. Heute sieht es jedoch anders aus. Ich habe den Schritt
gewagt, nun langsam die Gebärdensprache zu lernen.

© Jonas Straumann
Wie verständigst du dich mit Freunden?
In „Häkelenten tanzen nicht“, funktionierte das ja super über
einen Chat-Kanal via Facebook, WhatsApp und Mail.

Freunde habe ich nicht wirklich viele.
Mit meinem Mitmenschen kommuniziere ich in Lautsprache. Mit
Gehörlosen versuche ich es mit Gesten, Pantomime aber auch Mimik.
Wenn ich aber mit Hörbehinderten aus Deutschland oder anderen
Ländern Kontakt habe, dann natürlich via Facebook. Auch intern bei
hearZONE verlaufen Teamgespräche über den Gruppenachat und das
funktioniert gut, trotz der Meinungsverschiedenheiten und ellenlangen
Diskussionen. In einem Sitzungszimmer ist das nicht viel anders 😉

Erzähl mir mal von den Hindernissen,
die dir im Alltag begegnen, egal ob privat und beruflich.

Bewegt Euer Maul, redet deutlich, langsam und schwafelt nicht
einen heißen Brei! Hören kann ich Euch, aber verstehen ist eine
neue Sache! Nur weil ich so gut kommuniziere oder ein Hörgerät
habe, muss das nicht bedeuten, dass ich wieder «hörend» bin, denn
das vergessen viele immer wieder gerne. Kommunikation birgt überall
Barrieren, ob privat oder beruflich. Nebengeräusche füllen meinen
Tag und versauen mir ein interessantes Gespräch. Worauf ich aber
heute sehr ansetze: Videos will ich gefälligst mit Untertitel
ansehen.

Gibt es etwas bestimmtes, was du gerne
vereinfachen würdest?
Was meinst Du? Meine Hörbehinderung?
An meiner Hörbehinderung würde ich nichts ändern wollen – kann ich
auch nicht wirklich. Mit meinem aktuellen Beruf als CEO & Founder
hearZONE will ich die Gesellschaft über das Thema „Hörbehinderung“
in vielen Perspektiven aufklären und das Thema näherbringen.
Es gibt ja unter anderem ein Cochlea
Implantat (Cl), das einem Gehörlosen, das Leben erleichtern kann.
Wie ist deine Meinung dazu?

Das Cochlea Implantat zählt nach wie vor zu einer Hörhilfe. Es
ist kein Allheilmittel, das uns Hörbehinderten das Gehör
vollständig wieder schenkt. Es wird oft so geworben, dass es unser
Gehör heilen würde, aber dies ist nicht bei jedem der Fall. Das
Cochlea Implantat hat bei jedem Hörbehinderten verschiedene
Wirkungen/Steigungen. Einige hören damit wieder, andere haben keinen
Erfolg. Auch bei mir stand das Thema zum CI im Mittelpunkt.
Schlussendlich hänge ich an meinem Credo: Solange ich kommunizieren
kann und ich mich nicht über meine Hörbehinderung beschweren muss,
brauche ich auch nicht besser zu hören.

Die äußere Meinung!



Oftmals werden Gehörlose einfach als
„Behinderter“ abgestempelt, welcher oftmals als „nicht 100%
Leistungsfähig“ gilt.

Oft wird Behinderung mit dem Wissenstand verbunden. Das sollte man
nicht. Man denkt oft, Menschen mit Behinderung seien „dumm“ oder
„ungebildet“. Ich persönlich sehe das Wort „Behinderung“
nicht als diskriminierend oder negativ behaftend. Behinderung
bedeutet Barrieren. Und diese Barrieren verdanken wir den „gesunden“
Menschen. Wie wir Hörbehinderte oft auch sagen: «Wir können alles,
ausser hören».


Du zeigst, das dem nicht so ist und das
man sich durchaus auch beruflich spezialisieren kann.



Erzähle über deine beruflichen
Erfahrungen.
Als gelernter Kaufmann, mit zweitbesten
Absolvierung im Kanton Zürich habe ich mich bereits im letzten
Lehrjahr dazu engagiert, mich für hearZONE einzusetzen bzw. hearZONE
mit meinem Team auf die Beine zu stellen. In dieser Branche ist das
kein leichter Job. Es fordert Geduld, Ausdauer und natürlich jede
Menge Engagement. Gleich nach der Ausbildung habe ich mich dazu
entschieden, selbständiger Unternehmer zu sein. Heute funktioniert
das sehr gut und bekomme auch vielseitig positive Resonanz.

Meine Tätigkeiten lassen sich in Stichworte fassen:
Administration, Kommunikation, Web- & Mediendesign, Grafik- &
Videodesign, Korrespondenz, Organisation, Moderner Journalismus
(redaktionell), Layoutdesign aber auch Musik (Drums, Gitarre –
Komposition).

Darüber hinaus bist du zu einem großen
Sprachrohr für die Gehörlosen geworden.

Nein. Es gibt hüben und drüben welche, die mein Engagement gut
oder schlecht finden. Schlussendlich zählt der Einfluss, auf
verschiedene Aspekte, den wir mit hearZONE haben.

Bei der Generali Versicherung bist du
in deren aktuellen Werbung, aber auch sonst bist du redaktionell
tätig.



Ich rede von „hearZONE – Das
interaktive Magazin für Hörbehinderte“





Um was geht es da genau, magst du es
uns kurz vorstellen?

hearZONE ist ein interaktives Magazin
für Menschen mit Hörbehinderung. Sprich, Gehörlose, Schwerhörige,
CI-Trägerinnen und Träger und Menschen mit Tinnitus ohne und mit
Gebärdensprachkenntnisse. Kurz gefasst: Die
Hörbehindertengemeinschaft. Mit sechs Leuten im Team führen wir
zurzeit das größte Online-Angebot in der DACH-Region für Menschen
mit Hörbehinderung. Auf hearZONE sind fast täglich Neuigkeiten
online, Eventeinträge, ein monatliches Magazin welches kostenlos als
PDF zum Download bereitgestellt wird, ein Netzwerk zum Austauschen
und viele weitere Kleinigkeiten. Wichtig ist zu wissen, dass Nutzer
hearZONE absolut kostenfrei nutzen können. Wie auch unser Slogan
sagt: Lifestyle, Sport, Events, Hörhilfen – Wir sprechen mit Dir
über die Themen, die Dir wichtig sind!

Wie empfindet ein Gehörloser Musik?

Phuu. Eine schwierige Frage die ich kaum beantworten kann. Ich
persönlich nehme die Musik über verschiedene Kanäle wahr. Wenn ich
das genauer erklären möchte, würde ich hier den Lesestoff mit
Fachchinesisch sprengen. Gehörlose die musizieren haben immer total
unterschiedliche Herangehensweisen oder Strategien. Die einen fühlen
oder spüren die Musik, die anderen drehen die Bässe hoch und
wiederum andere nutzen ihre physischen Fähigkeiten.

Machst du selbst welche?

Ja ich spiele seit zehn Jahren Schlagzeug, zwei Gitarre
(Anfängerstadium) und komponiere seit meinen Teenagerjahren auch
selber. Meine Werke sind in meinem persönlichen Facebook-Profil
einsehbar. Ihr braucht keine Freundschaftsanfrage zu senden, mein
Profil ist für jedermann öffentlich zugänglich.

Lieber Jonas, vielen Dank das du dir
für mich 🙂 Zeit genommen hast. Du konntest unseren Lesern einen
interessanten Eindruck vermitteln. Dafür Dank ich dir !







Ich wünsche dir für deine weitere
Zukunft viel Erfolg!

Liebe Leser, ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick bekommen können. Morgen geht es schon bei Ina von Inas Little Bakery weiter. Sie informiert euch über das CI – Hilfe oder Fluch?

Natürlich könnt ihr bei unserer Blogtour auch eine Kleinigkeit gewinnen, dazu müsst ihr theoretisch eine Frage beantworten, aber ich dachte, das ihr vielleicht eine Frage gerne an Jonas stellen würdet, ich werde die Antworten dazu auch zeitnah veröffentlichen.
Seid neugierig!

Gewinne
1.-2. Preis
je eine Häkelente, 1 eBook im Wunschformat “Häkelenten tanzen nicht”, 1 Autogrammpostkarte signiert

3.-5. Preis
1 eBook im Wunschformat “Häkelenten tanzen nicht”, 
1 Autogrammpostkarte signiert

Viel Glück!

Ausgelost wird unter allen kommentierenden Bewerbern

  •  Teilnahme am Gewinnspiel ab 18 Jahren, oder mit Erlaubnis des Erziehungs/Sorgeberechtigten
  • Bewerber
    erklären sich im Gewinnfall bereit, öffentlich genannt zu
    werden(Gewinnerpost) und das ihre Adresse dem Verlag zwecks
    Gewinnversands übermittelt wird.
  • Keine Barauszahlung der Gewinne möglich
  • Keine Haftung für den Postversand
  • Versand der Gewinne innerhalb Deutschland – Österreich – Schweiz
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

Hier die Übersicht der Blogger
28.2.
Ausführliche Buchvorstellung + Entstehungsgeschichte
Sheerisans Bücheruniversum von www.sheerisansbuecheruniversum.de
1.3.
Social Media
2.3.
Modern Dance
Jacqueline Szymanski von www.linejasmin.blogspot.de
3.3.
Die Welt eines Gehörlosen
Katja & Sandra von www.kasasbuchfinder.de
4.3.
Cl – Hilfe oder Fluch? – Was ist das eigentlich?
5.3.
Gewinnerbekanntgabe im Laufe des Tages bei allen teilnehmenden Bloggern