Ich liebe ihn von hier, einmal um die ganze Welt
 
Zitat aus “Wir wollten nichts. Wir wollten alles”
Willkommen zum ersten Tag der Blogtour
“Wir wollten nichts.Wir wollten alles”
Normal beginnen die Touren oftmals mit einer Buchvorstellung, doch als ich dieses Interview  in der Leseprobe entdeckte, dachte ich mir das es den Lesern einen ganz anderen Zugang zum Buch geben kann. Ja, sogar helfen es zu verstehen. So habe ich mir die Erlaubnis vom Oetinger Verlag geholt, dieses Interview zu veröffentlichen, damit ihr einen guten Einblick bekommt, was euch hier für ein Buch erwartet.

http://www.oetinger.de/fileadmin/verlagsgruppe-oetinger.de/vsg_images/cover/zoom/9783789139208.jpg


Preis: 12,99€ [D]
Format:  E Book
Preis: 16,99€ [D]

Format:  Hardcover
Seiten: 336 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Meine Wertung: 5/5
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-3920-8
Interview
mit Sanne Munk Jensen und Glenn Ringtved

Was war das Besondere daran, zu zweit an einem Buch zu arbeiten,
und wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Und wie sind Sie beim
gemeinsamen Schreiben vorgegangen?

Wir kannten uns schon seit Jahren und wollten schon lange einmal
zusammen schreiben. Wir sind beide in Nordjütland aufgewachsen,
und wir fanden, dass wir einen ziemlich ähnlichen
Humor und Geschmack haben, und dass wir daraus doch irgendetwas
machen könnten. Wir haben uns deshalb an Kleinprojekten
versucht, die nie so richtig etwas geworden sind, aber als wir auf
die Grundidee von „Wir wollten nichts. Wir wollten alles.“ stießen,
machte es plötzlich „Peng!“ – und dann wollte keiner von uns
den anderen mit der Idee davonlaufen lassen.
Das Großartige an der Zusammenarbeit war in erster Linie der
Motivationsfaktor. Es hat extrem viel Spaß gemacht, so intensiv an
einer Sache zu arbeiten und dabei zu wissen, dass da jemand am
anderen Ende des Landes sitzt, der ganz genauso intensiv daran
arbeitet. Alle Zweifel und Unsicherheiten, die aufkamen, konnten
wir gemeinsam ausräumen, und es gab kritische Rückmeldungen,
sobald der jeweils andere den Text gelesen hatte. Wir merkten
beide, dass wir viel besser durch die Zusammenarbeit wurden.
In der Praxis funktionierte es so, dass wir unheimlich viel gemailt
und geskypet haben, während wir schrieben. Das hat total
gut geklappt. Während des ganzen Prozesses haben wir uns tatsächlich
nicht ein einziges Mal getroffen. Dadurch, dass die Struktur
des Romans so fragmentarisch ist, konnten wir beide mittenhinein
springen, und genau an der Szene weiterschreiben, auf die
wir gerade an diesem Tag am meisten Lust hatten. Die einzelnen
Szenen haben wir dann hinterher zusammengesetzt. Das bedeutete, dass wir immer gleichzeitig geschrieben haben, und dass da
immer jemand saß, der darauf wartete, etwas zu lesen zu bekommen.

Wir wollten nichts. Wir wollten alles.“ beginnt mit einem Schockmoment.
Schon auf der ersten Seite erfährt der Leser, dass die beiden
Protagonisten sich das Leben genommen haben. Aber obwohl
man weiß, wie die Geschichte endet, geht die Spannung nicht verloren,
ganz im Gegenteil. Wie kam es zu der Idee, die Geschichte
rückwärts“ zu erzählen?

Ja, der Roman fängt in gewisser Weise mit dem Ende an. Er wird
auf der Spannungsebene also nicht von der Frage getragen, was
passieren wird, sondern warum es passiert ist. Das ist an sich
schon eine große Herausforderung, weil die Spannung durch die
Geschichte selbst erzeugt werden muss, und nicht durch einen
Plot-Twist ganz zum Schluss. Aber eigentlich hatten wir gar nicht
das Gefühl, dass wir so wahnsinnig herausgefordert wurden, jedenfalls
nicht im negativen Sinne. Es lag einfach auf der Hand,
wann wir zwischen den beiden Erzählsträngen wechseln mussten,
und mehrmals spürten wir einfach, dass die Geschichte einer
inneren Logik folgte und sich in vielerlei Hinsicht „von allein“
schrieb.

 War es von Beginn an klar, dass Sie aus der Perspektive der toten
Louise schreiben würden, und warum haben Sie diese Perspektive
gewählt?

Ja, das wollten wir, weil wir fanden, dass es erzähltechnisch ein
geschickter Zug war. Das finden wir immer noch, und zudem war
es für uns ein riesengroßes Geschenk mit einem allwissenden Ich-
Erzähler zu arbeiten, der nach eigenem Gutdünken zwischen den
Erzählsträngen und -zeiten wechseln und in die Köpfe der Protagonisten
sehen kann. Das hat uns sehr viele erklärende Szenen
erspart, und gleichzeitig wurde deutlich, dass oft ein großer Konflikt
bestand zwischen dem, wie eine Person handelte, und dem,
was sie tatsächlich fühlte. Wenn man doch bloß alle Bücher so
schreiben könnte!

Wie würden Sie Liam und Louises Beziehung beschreiben? Die
Frage ist möglicherweise etwas hypothetisch, aber glauben Sie, dass
ihre Liebe unter anderen Bedingungen eine Zukunft gehabt hätte?

Louise ist ein etwas unsicheres Mädchen, das von Liam stark gesteuert
wird. Liam wiederum ist extrem charismatisch und steht
für Authentizität und eine gewisse Gefahr, die Louise bis dahin
noch nicht kannte. In vielerlei Hinsicht gibt sie sich langsam selbst
auf und verschmilzt zu einer Art Einheit mit Liam. In diesem Fall
endet es ja sehr fatal. Wenn man über einen anderen Ausgang
sprechen wollte, müsste man sich eher die Frage stellen, ob die
Geschichte einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn Louises
Charakter gefestigter, eigenständiger und weniger naiv gewesen
wäre, und nicht so sehr die Frage, ob ihre Liebe unter anderen
Bedingungen eine Zukunft gehabt hätte.
Wenn sich Louise schon viel früher gegen die Grenzüberschreitungen
zur Wehr gesetzt hätte, die sie im Laufe der Geschichte erfahren
hat, wäre das Paar wahrscheinlich nie in dieses Drogenmilieu
hineingezogen worden (auf jeden Fall nicht auf diese Weise).
Und hätte sie all die Liebe und Feinfühligkeit wahrnehmen können,
zu der ihre Eltern ja doch fähig waren, wie sich herausstellte,
hätten sie ihr vielleicht auch helfen können. All das erkennt sie ja
leider erst rückblickend, und da ist es schon zu spät.

Hatten Sie selbst zu einen Zeitpunkt Bedenken, dass das Buch zur
Nachahmung anregen könnte?

Nein. Und das tut dieses Buch auch in keiner Weise. Wir wollten
all das zeigen, woran du nicht mehr teilhaben kannst, wenn du
dir das Leben nimmst. All das, wofür es plötzlich zu spät ist. So
gesehen ist das Buch ein langes Lehrstück für Louise, das ein junger
Leser mit ihr zusammen durchlebt, um auf dieser Grundlage
hoffentlich einen anderen Ausweg zu wählen. Alles endet ja, wenn
du tot bist, und du hinterlässt nichts als ein großes, bebendes Fragezeichen
und eine Menge Unglück.
Abgesehen davon glauben wir nicht an die Behauptung, dass
Jugendliche genau das nachmachen wollen, was sie lesen – ganz
im Gegenteil. Jugendliche sind nicht so dumm. Wir glauben vielmehr,
dass viele durch die Literatur einen ganz anderen Ort erkunden können und an der Seite ihres Protagonisten ein Schicksal
durchleben, das sie genau aus diesem Grund NICHT selbst
ausprobieren müssen. Bücher können eine Art Katharsis-Effekt
haben, und das finden wir ausschließlich positiv.

Wir wollten nichts. Wir wollten alles.“ ist in vielerlei Hinsicht
grenzüberschreitend, andersartig und experimentell. Ähnlich aufsehenerregend
war, was dänische Autoren auf dem deutschen Jugendbuchmarkt
anbelangt, zuletzt Janne Teller mit „Nichts“. Würden Sie
aus Ihrer Sicht diese Mischung aus Wagemut, Schonungslosigkeit
und existentiellen Fragestellungen als typisch dänisch bezeichnen?

Das ist eine große und schwierige Frage. Sowohl als auch. Dänische
Kinder- und Jugendliteratur war vielleicht nie dafür bekannt,
besonders zurückhaltend zu sein, aber wir haben das Buch auch
nicht geschrieben, weil wir unbedingt experimentell oder grenzüberschreitend
sein wollten. Das war gar nicht unser Anspruch.
Wir haben das Buch so geschrieben, wie es ist, weil wir fanden,
dass es zu der Geschichte passte, und weil wir meinten, dass es
so am besten funktionierte. Wenn man sich mit einem so ernsten
Thema wie Selbstmord befasst, und wenn man sich auch noch mit
einem so gewalttätigen Milieu wie dem Drogenmilieu auseinandersetzt,
nützt es auch nichts, die Samthandschuhe anzuziehen.

Welche Botschaft liegt Ihnen am meisten am Herzen? Was würden
Sie sich für diesen Roman wünschen?

Wir wünschen allen Lesern ein richtig gutes Leseerlebnis und dass
sie noch lange über das Buch nachdenken werden. Das ist genau
das, was richtig gute Bücher bewirken können, und das wünschen
wir uns natürlich auch für dieses Buch.

**********
Interessant oder?
Ich finde das dieses Interview den Leser besser auf das Buch einstimmt, das Feeling vermittelt,
das zum Verstehen des Buches anregt.
Gewinnspiel
Bei dieser Blogtour werden unter allen 
kommentierenden Lesern
je eines von insgesamt 10 Büchern in Print von
“Wir wollten nichts, Wir wollten alles!
verlost.
Beantwortet mir folgende Frage:
Warum möchtest du dieses Buch gerne lesen?
Rechtliches
  • Teilnahme am Gewinnspiel ab 18 Jahren, oder mit Erlaubnis des Erziehungs/Sorgeberechtigten
  • Bewerber
    erklären sich im Gewinnfall bereit, öffentlich genannt zu
    werden(Gewinnerpost) und das ihre Adresse dem Verlag zwecks
    Gewinnversands übermittelt wird.
  • Keine Barauszahlung der Gewinne möglich
  • Keine Haftung für den Postversand
  • Versand der Gewinne innerhalb Deutschland – Österreich – Schweiz
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
Morgen geht es schon direkt bei Jacqueline weiter, aber damit ihr eine bessere Übersicht habt, ist
hier noch mal der ganze Blogplan für euch. Ich verlinke jeden morgen die Posts der Mitblogger das ihr immer direkt schauen könnt.
31.1.
Autoreninterview
Katja & Sandra
1.2.
Ausführliche Buchvorstellung
Jacqueline
2.2.
Verzweiflung – Wut – Trauer
Nadja und Stef
3.2.
Louise & Liam /Romeo & Julia
Sandra
4.2.
Suizid durch Drogenkonsum bei Jugendlichen
Susy
5.2.
Gewinnerbekanntgabe bei allen teilnehmenden Bloggern im Laufe des Tages