Stadt vs. Land

Hat sich euch auch schon mal die Frage gestellt, wo ihr lieber Leben möchtet?
Bevorzugt ihr lieber das ruhige, idyllische Landleben, oder doch das abwechslungsreiche Leben in der Stadt?

Dieser Frage gehe ich heute auf den Grund, ist es doch ein faktisches Thema im Debütroman von Alina Herbing “Niemand ist bei den Kälbern”.

Ich liebe sie, die Reklametafeln in der Dunkelheit. Schaue ich doch verzückt bei einem Abendspaziergang in die ansprechend dekorierten Schaufenster und liebäugel mit der ein oder anderen Idee, meine Wohnung, mein Aussehen oder gar mein Leben zu verändern.
Der Wunsch ist da, der Wille geweckt. Doch dann kommt die Realität, denn alles hübsch ausschauen zu lassen ist doch nicht alles was glücklich macht, oder?

Manche Menschen erkennen das nach einem Umzug in die Stadt. Arbeitswege die nicht zwingend mit dem Auto zurück gelegt werden müssen. Das Einkaufscenter um die Ecke, das auch bin 22 Uhr geöffnet hat. Öffentliche Verkehrsmittel wie S-Bahn, U-Bahn, Bus sind Normalität und auch das Privatleben lässt sich viel abwechlungsreicher gestalten. Es locken Kinos, Bars zum abendlichen Einkehren in ein tolles Ambiente, Restaurants oder auch Ausflugsmöglichkeiten wie Schwimmbäder, Bowling und Fitnessstudios locken mit tollen Angeboten.

Doch auch hier darf man einfach nicht vergessen, dass alles seinen Preis hat.
Jeah 🙂 Du hast einen Job in der Stadt gefunden.  Super, dann suche nun mal eine bezahlbare Wohnung. In Ballungsgebieten, wie sie die Großstädte nun mal vorkommen, ist bezahlbare Wohnfläche, Mangelware.  Dazu kommt der Punkt Familie, wenn man alleine ist, kann man diese Entscheidung sicher einfacher wählen, aber sobald Kinder im Spiel sind, achtet man auf Dinge wie allgemeine Sicherheit im Wohnvirtel, Schulnähe, Verkehrsanbindung ect.
Natürlich minimiert das die Kosten nicht gerade. Mehrzimmerwohnungen gibt es schon lange nicht mehr wie Sand am Meer.
Doch die Entwicklung treibt uns in die Stadt. Bessere Jobs, Branchen, die auf dem Land dünn besiedelt sind, gibt es hier zu Hauf oder eben auch die Möglichkeit zu studieren.

 


Sie träumt von der Großstadt und einem Job im Büro. Aber wo soll sie hin ohne Ausbildung? Unüberwindbar scheinen die Grenzen…
Aus “Niemand ist bei den Kälbern”

 

Und da ist sie dann, die andere Seite.
Manchmal auch Haus an Haus, oder aber eher Hof an Hof. Morgendlicher Apell durch Hahn Georg – recht verlässlich zwischen halb 6 – 6 Uhr. Aus dem Stall nebenan klingt das Muhen der Milchkühe, welche darauf warten das endlich gemolken wird.
Es gibt sie noch – Dörfer. Manchmal nur mit 2-3 Höfen oder mit 200-400 Einwohnern.
Straßen auf denen Kinder spielen, ausgelassen mit Kreide wilde Figuren malen. Und 100qm Wohnungen für 450€ Warmmiete.
Ideales Familienparadies also. Wer Sicherheit und ein ruhiges Aufwachsen für seine Kinder möchte ist hier richtig. Es gibt viel Kontakt untereinander, Kinder spielen viel zusammen und lernen oftmals auch spielerisch den Umgang mit kleinen und großen Tieren.
Das alles sind sogar für mich persönlich Gründe gewesen in ein kleines Dorf zu ziehen. Doch alles hat seinen Preis. Als die Kinder klein waren, war die kleine, heile Idylle wirklich malerisch. Doch mit dem Besuch von Weiterführenden Schulen, der damit verbundenen Zeit um wieder in den Beruf einzusteigen und den steig wachsenen Ansprüchen ist man schon am überlegen, wie sinnvoll das Leben auf dem Land eigentlich ist. Ohne Auto wären wir verloren gewesen. Im Ortskern einen Tante Emma Laden, der leider auch recht teuer war. Musste dieser sich doch in dem kleinen Dorf über Wasser halten. Bushaltestellen, die 2x am Tag angefahren wurden (incl. Schulbus).
Von einer evtl. fehlenden Breitbandverbindung für Internet reden wir mal gar nicht, ebenso wie dem fehlenden  Handyempfang von zahlreichen Anbietern.

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Von privater Seite kann ich also sagen, Landleben super, wenn man gescheit Mobil ist. Ab einem gewissen Alter hat man dann aber auch schon einen Mehraufwand, die Kinder zu beschäftigen. Freunde wohnen in der Stadt ect. Freizeitmöglichkeiten wie Sportvereine und Schwimmen müssen gut organisiert werden. Als Ausgleich winken Ruhe und Gelassenheit. Die Geldaspekte habe ich hier nun extra weggelassen, denn das, was ich einspare, durch ländliches Wohnen, gebe ich an anderer Stelle wieder aus um Mobil zu sein, wie Auto, Bus oder eben den Mehraufwand, wenn ich etwas teurere Lebensmittel einkaufen muss.
Es gibt aber auch die berufliche Seite – Landwirte können nicht eben einfach mal so abschalten. Felder müssen bestellt werden, Vorbereitung dafür muss sein und das Wetter spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle. Milchbauern lebten in den letzten Jahren mehr als unsicher. Fallende Preise für die Erzeugnisse haben so manch einen in die Knie gezwungen.
Das wirkt sich natürlich auch wirtschaftlich aus. Menschen überlegen genau welche beruflichen Ziele ihnen Erfolg versprechen. Schon lange steht an 2. Stelle, was man denn am liebsten arbeiten würde. Zahlen bestimmen oftmals das Berufsbild und solange das so ist, wird ein Landwirtschaftlicher Beruf immer mehr in den Hintergrund rücken. Doch dazu übermorgen mehr in meinem Beitrag über “Aktives Landleben”.

Ich persönlich habe mich vor einigen Jahren für ein Mittelmaß entschieden. Ich bin vom platten Land in eine Kleinstadt (ca 20.000 Einwohner) gezogen und erfreue mich derzeit daran, Geschäfte auf dem Fußwege zu erreichen. Auch hier gibt es Abstriche wie fehlendes Kino, aber immerhin der Einzelhandel ist recht abwechslungsreich. Doch wenn ich mehr will muss ich wirklich 40km einfache Strecke fahren…. Und auch hier…Wunschausbildungsplätze wie zum Beispiel in Werbeagenturen oder ähnlichem sind hier so rar. Man ist gezwungen auszuweichen.
Ich denke jede Seite hat ihre Vor – und Nachteile, jedoch muss man sich auch bewusst machen, dass die Landwirtschaft benötigt wird. Demnach sollte man wohl generell überlegen, wie man diese attraktiver gestaltet werden kann.

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In “Niemand ist bei den Kälbern” werden wir mit Wahrheit, Schonungslosigkeit und Sehnsüchten komfrontiert. Christin sieht auf dem Land keinerlei Perspektiven für sich und nutzt die Chance, die Welt der Großstadt kennenzulernen. Doch Schattenseiten gibt es überall, alles hat seinen Preis.
Dieses Debüt bringt Szenen offen an den Leser und regt nachhaltig zum Nachdenken an.

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Gewinnspiel

Bei unserer Blogtour habt ihr Gelegenheit mit der Beantwortung der Tagesfragen euch Lose zu erarbeiten und folgende Gewinne zu erhaschen 🙂

Gewinne:
Preis 1
1 Paar Gummistiefel (Größe von 36-47 möglich) + “Niemand ist bei den Kälbern” von Alina Herbing in Print
Preis 2-5
Je ein Buch in Print “Niemand ist bei den Kälbern” von Alina Herbing
Beantwortet folgende Frage bis einschließlich 23.02.2017
Wie könnte man deiner Meinung nach die landwirtschaftlichen Berufe hervorheben? Was wäre für dich ein ausschlaggebendes Argument, dich beruflich zu verändern?
Viel Glück!
Teilnahmebedingungen
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.