Liebe Leser,
Heute beschäftige ich mich bei unserer
#fansofthrones Blogtour mit einem Charakter, der sicherlich zu den
tiefschichtigsten der erfolgenreichen Buchreihe/Serie gehört.

Tyrion Lannister
Peter Dinklage at 69th Annual Golden Globes Awards. Quelle
In der Serie verkörpert Peter Dinklage den
außergewöhnlichen Charakter und man könne fast meinen, diese Rolle wäre exakt
für ihn geschrieben worden.
Tyrion ist der jüngste Sohn von Tywin und
Joanna Lannister. Doch wo andere Kinder seiner Stellung behütet aufwachsen,
erfährt Tyrion schon in jüngster Kindheit, was es bedeutet, lediglich geduldet
zu sein. Ihm schlägt von familiärer Seite abgrundtiefer Hass entgegen, weil
seine Mutter bei seiner Geburt verstorben ist.
Als Kleinwüchsiger wurde er entsprechen
behandelt und als Monster dargestellt.
Er wuchs als Valonqar (kleiner Bruder)
gemeinsam mit Cersei und Jaime Lannister auf, das Verhältnis zueinander ist
aber sehr angespannt, da insbesondere Cersei ihn für den Tod der Mutter
verantwortlich macht. Jamie hingegen hält zu seinem Bruder und behandelt ihn
entsprechend, auch wenn dies des Öfteren zu Streit unter den Geschwistern
führt.
Dieser Respekt untereinander schweißt die
Brüder auch später dauerhaft zusammen.Interessant im Zusammenhang
mit den Geschwistern ist auch die Prophezeiung, die Cersei in jungen
Jahren erhielt, und die sich bis auf einen Teil schon bewahrheitet hat. Fehlen würde noch” …am Ende würde der Valonqar (valyisch für kleiner Bruder) erscheinen und Cersei erwürgen.”
Da kann man nun rätseln, mit welchem kleinen Bruder sie es später aufnehmen muss.
Wir lernen Tyrion am Anfang mit einem nicht
unerheblichen Drang zu Saufgelagen und Prostituierten kennen.
Ein Schrei nach
Aufmerksamkeit? 
Ich glaube “Nein”. Tyrion ist sich seines
Standes bewusst, allerdings legt er mehr Wert auf die “auf dem Boden
gebliebene Gesellschaft”,
als sich um königliche Belange zu kümmern.
Oftmals unterschätzt man diesen Charakter,
der ebenso im Schwertkampf ausgebildet ist und sich eher mit Eifer auf ein Buch
stürzt. Durch seinen Hang, die alten Bücher zu wälzen, eignet er sich nützliches
Wissen an:
Über vergangene Kriege, Strategien, die Drachen
der Targaryen, oder auch die Ahnenbücher.Es ist nicht zu unterschätzen,
wer mit wem verwandt ist, bzw. wessen Sohn sein könnte. Mit diesem Wissen werden
Kriege gewonnen.
Ein Lannister begleicht stets seine
Schulden
Wenn man sich die Folgen der Serie genau
anschaut, wird man bemerken, dass Tyrion derjenige ist, der hinter die Kulissen
schaut. Er achtet auf Zwischentöne und ist sich nicht zu schade zur Nachtwache
zu reisen, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Schon so manches Mal dachte man, das letzte
Stündlein hätte für unseren Gnom geschlagen, doch er entkam dem gefordertem
Götterurteil von Lady Stark und reiste mit Bronn weiter zum Heer seines Vaters
Tywin. Als dieser ihn an die vorderste Front der Südflanke einteilte, zitterten
wohl im ersten Moment tausende Fans und bereits hier war klar, dass Größe
keinesfalls etwas mit Zentimetern zu tun hat. In kleinen Schritten bekommt man
mehr Persönlichkeit zu spüren und mit seinem sarkastischem, schwarzen Humor ist
er bis heute der Liebling der Serie.
Prostituierte Shae krempelt dann das Leben
von Tyrion ganz schön um. Geheimnisse werden Alltag und die Sorge um ihre
Sicherheit lässt manchmal tief in seine Seele blicken.
Es folgt später aus politischen Gründen die
Zwangsheirat mit Sansa Stark und die “Schlacht am Schwarzwasser”, aus der
Tyrion mit schweren Verletzungen herausgeht, degradiert von seiner damaligen
Stellung als Hand des Königs.
Als er diese Stellung als “Hand” innehatte,
machte sich seine Belesenheit bereits bemerkbar und auch dass er eigentlich ein
völlig anderes Weltbild verfolgt, reichlich Lannister-untypisch.
Doch die spätere Reise zusammen mit Varys,
dem Meister der Flüsterer, die unfreiwillig erfolgte, entpuppte sich als Beginn
eines neuen Lebensabschnittes.
Für
mich war in der ganzen Serie am emotionalsten die Folge, als Daenerys Targaryen, Tyrion als ihren Vertrauten akzeptiert, als Wege geschaffen wurden,
den Krieg in die Endphase zu geleiten, Kräfte zu bündeln und Wissen zu teilen.
Ich glaube in dem Augenblick müsste allen bewusst geworden sein, dass dieser
Charakter, den George R.R. Martin geschaffen hat, viel mehr ist, als ein
Volonqar.
Tyrion – Gebacken nach Vorlage aus “Game of Scones”
In 6 Staffeln hat sich nun langsam durch
Intrigen, Spott und sinnlosen Kämpfe eine Front gebildet, ja heutzutage
würde man es wohl Teamwork nennen. Erfahrungen werden gebündelt, neue
Bündnisse sind geschaffen und wir begleiten Tyrion Lannister in die Endphase
von “Game of Thrones”.
Der Winter naht….. 

 

Tyrion will never die