Im Gespräch mit Andrea Tillmanns
Katja:
Erst mal ein liebes Dankeschön, dass ich dir ein paar Fragen stellen darf …
Vielleicht stellst du für den Anfang mal kurz vor …?
Andrea Tillmanns:
Ich bin geboren und aufgewachsen in Grevenbroich, zwischen Köln und Düsseldorf, dann zum Physikstudium nach Aachen gezogen und inzwischen in Oberzier (bei Düren) gelandet. Nach der Promotion habe ich an der Hochschule Niederrhein (Mönchengladbach) zu arbeiten begonnen, wo ich nun seit vielen Jahren forsche und lehre.
Soweit es die Zeit zulässt, versuche ich nebenbei möglichst viel zu schreiben, und das in unterschiedlichsten Genres.
Katja:
Wenn man sich auf deiner Homepage umschaut, sieht man, dass du schon wirklich viel
veröffentlicht hast, ich selbst konnte mich ja schon von der Vielfalt überzeugen.
Wie bist du überhaupt zum Schreiben gekommen?
Andrea Tillmanns:
Angefangen habe ich mit einem heiteren Frauenroman, der inzwischen in stark gekürzter Form (unter Pseudonym) als E-Book erschienen ist. Die Idee wurde auf einer Lesung von Hera Lind geboren – ich fand die Idee einfach toll, ein Buch zu schreiben, von einem Ort zum anderen zu fahren und daraus zu lesen … jedenfalls spannender als mein Physikstudium. Erst als ich dieses erste Manuskript geschrieben habe, habe ich begriffen, was das Schreiben bedeuten kann – man erschafft etwas Neues, etwas Eigenes, was niemand sonst in genau dieser Weise erschaffen könnte. Ich denke, jeder Autor – und auch jeder Künstler – kennt dieses Gefühl, das all die Arbeit, die Zeit, die Anstrengung wert ist, die man in ein Buch stecken muss.
Katja:
Was kam zuerst, Artikel oder Buch?
Andrea Tillmanns:
Nachdem ich mit einem Roman begonnen hatte, habe ich recht bald gemerkt, dass die Verlagswelt durchaus nicht auf ausgerechnet dieses Manuskript gewartet hat. Zumal es – wie vermutlich die meisten Erstlingswerke – noch alles andere als gut war, auch wenn ich damals natürlich davon überzeugt war, den heitersten und gleichzeitig anrührendsten Frauenroman aller Zeiten geschaffen zu haben.
Um die Durststrecke bis zur Veröffentlichung zu überbrücken, habe ich dann mit Kurzgeschichten begonnen – von denen tatsächlich bald die ersten veröffentlicht wurden. Ab und an kamen noch Gedichte dazu, später dann weitere Romane. Seither sind einige hundert Kurzgeschichten und Gedichte erschienen und etwa ein Dutzend Romane u. a. Einzelveröffentlichungen.
Katja:
Welches ist bisher dein Lieblingsbuch?
Andrea Tillmanns:
Immer das, das ich gerade schreibe – ich bin momentan schon sehr gespannt, wie es weitergeht 😉
Katja:
Hast du schon ein neues Buch in Planung und wenn ja, kannst du uns schon etwas dazu verraten?
Andrea Tillmanns:
Ich habe durch die Leserunde auf Lovelybooks wieder Lust auf einen Aachen-Krimi bekommen und vor kurzem spontan die Fortsetzung von „Tod im Wasser“ begonnen. Schmitz spielt diesmal eine größere Rolle, Frau Maurer hat einen neuen Spleen … aber ansonsten weiß ich selbst noch nicht genau, was in den nächsten Kapiteln geschehen wird. Nur dass vermutlich noch jemand sterben wird.
Katja:
Du bist ja auch ein Mitglied der “Mörderischen Schwestern”, magst uns etwas dazu erzählen?
Ich denke, viele kennen Euch gar nicht.
Andrea Tillmanns:
Die Mörderischen Schwestern sind ein Netzwerk von deutschsprachigen Krimiautorinnen, Leserinnen und anderen Frauen, die mit Krimis zu tun haben (z. B. Buchhändlerinnen). Wir tauschen uns u. a. über eine E-Mail-Liste über Ausschreibungen, Neuerscheinungen und all das aus, was Krimiautorinnen und -leserinnen interessiert – und häufig findet man über diese Liste auch Antworten auf Fachfragen beispielsweise zur Arbeit der Spurensicherung, zu Pflanzengiften oder Moorleichen …
Katja:
Was liest du selbst am liebsten?
Andrea Tillmanns:
Meist das, was ich auch gerade schreibe – momentan daher in erster Linie Cosy-Krimis, also sogenannte Wohlfühlkrimis. Ich liebe die Bücher von Brigitte Glaser, habe aber vor dem nächsten Band von ihr rasch „Die Holzhammer-Methode“ von Fredrika Gers eingeschoben. Und wenn mein aktueller Vorrat an Cosy-Krimis aufgebraucht ist, ist hoffentlich das neue Buch von Kerstin Lange erhältlich, das nächsten Monat erscheinen soll.
Katja:
Wie motivierst du dich beim Schreiben?
Andrea Tillmanns:
Insbesondere bei Romanen empfinde ich das Schreiben als eine Art sehr intensives Lesen. Nur habe ich die Wahl, wie das Buch weitergeht – und das macht das Schreiben noch spannender. Das ist Motivation genug – allerdings werde ich dadurch in den Zwangspausen innerhalb solcher Schreibphasen, wenn ich beispielsweise mehrere Tage hintereinander lange arbeiten muss, sehr ungeduldig …
Katja:
Du bist ja sehr aufgeschlossen bei der Kommunikation mit deinen Fans, bist bei Facebook, Lovelybooks und hast eine Homepage …
ich bin ja neugierig, hast du in dem mordernem Zeitalter auch einen Ebookreader und was hälst du von Ebooks im Allgemeinen?
Andrea Tillmanns:
Ich besitze noch immer keinen E-Book-Reader, lese aber gerade Kurzgeschichten häufig auf dem Laptop. Und auf dem BlackBerry habe ich immer E-Books dabei, für den Fall, dass ich mal unerwartet irgendwo ein paar Minuten Zeit zum Lesen habe. Dafür finde ich E-Books sehr praktisch, zum Lesen im Bett oder auf dem Trimmrad bevorzuge ich aber definitiv gedruckte Bücher. Die verzeihen es auch, wenn man sie mal fallenlässt oder auf ihnen einschläft …
Katja:
Und zum Schluss noch eine letzte kleine Frage……..in welchen Genre würdest du am liebsten dein nächstes Buch schreiben?
Andrea Tillmanns:
Ich hoffe, dass ich nach dem gerade begonnenen Krimi noch einen weiteren schaffe, bevor ich mich an die beiden Manuskripte mit bereits festgelegten Abgabeterminen im kommenden Jahr setze – das sind dann ein Kindergarten-Praxisbuch zum Thema „Musik“ sowie der zweite Teil meiner neuen Grusel-Serie für Mädchen „Das magische Trio“, deren erster Teil im November erscheint.
Katja:
Ich bedanke mich herzlich das du mir für die neugierigen Fragen Rede und Antwort gestanden hast 🙂
Danke schön!
Andrea Tillmanns:
Gern geschehen!