Liebe Leser,

heute haben wir mal wieder ein tolles Interview mit Leon Sachs für euch. Aber habt ihr schon die anderen Beiträge gelesen? Hier geht es nochmal zum Tourplan

Lieber Leon, erst einmal vielen Dank, dass du dich meinen Fragen stellst. Magst du ein wenig über dich als Person erzählen? Stell dich mal vor!

Leon: »Wie fragte Martin Schulz am Sonntag: Wie viel Zeit habe ich? Machen wir es kurz: Thriller-Autor und Journalist, gebürtiger Kölner und lebendiger Reisender, Großbritannien- und Frankreich-Liebhaber, Mitdreißiger und gefangen zwischen der Welt, über die ich jeden Tag als Journalist berichte, und der Welt, die ich mir als Autor erschaffe, die sich aber manchmal erschreckend nahe an der Realität bewegt.«

Nach »Falsche Haut« ist nun »Eleven – 11« dein aktueller Roman. Beim Lesen überkommen einen Schockmomente und einem wird schon mulmig zumute. Warum hast du einen Roman mit dem Thema gewählt?

Leon: »Mir wurde einmal gesagt, Autoren müssten sich entscheiden: Entweder, sie bieten ihren Lesern eine unbelastete, gleichsam aber spannende Kulisse, in die sie eintauchen können, um ihrer eigenen Welt zu entfliehen. Oder Autoren nehmen sich gesellschaftliche Konflikte zur Brust, reale Probleme, die uns tagtäglich begegnen und bewegen. In »Eleven« überzieht eine Terrorwelle Großbritannien. Leider haben die realen Ereignisse in den letzten Monaten meine Fiktion eingeholt.

  • Preis: 14,95€
  • broschierte Ausgabe
  • Verlag: Emons
  • erschienen am: 24. August 2017
  • ISBN 13:978-3740802080
  • Seiten: 384
  • Sterne 5/5

 

 

 

 

Klappentext

Ein Thriller, der tief in die Ängste der Menschen eintaucht.
Elf Orte, elf Attentate, Hunderte Tote: Der größte Terroranschlag in der Geschichte Großbritanniens erschüttert die Welt. Auch die von Liam York, Hausmeister in einem Londoner Theater. Nach einer beunruhigenden Begegnung realisiert er: Der Menschheit steht eine noch viel größere Katastrophe bevor. Doch York ist alles, nur kein gewöhnlicher Hausmeister. Verborgen hinter der Maske einer falschen Identität, folgt er den Schatten seiner Vergangenheit und wird Mitwisser einer internationalen Verschwörung, die einen Dritten Weltkrieg auslösen könnte.


 

Inwiefern war es dir wichtig eine realistische Komponente in deinem Thriller unterzubringen?

Leon: »Als ich 2013 und 2014 in England gelebt habe, habe ich spüren können, wie tief das Misstrauen gegenüber der Politik ist. Zwei Jahre später hat sich dieses Gefühl im Brexit entladen. Dazu kommt, dass in Großstädten wie London noch stärkere Parallelgesellschaften entstanden sind als hier. Die Menschen sind skeptisch, beäugen sich. Das Schlimmste aber ist: Die Politik nutzt das aus. Barack Obama hat einmal gesagt: „Politik kann dazu missbraucht werden, dass wir uns voreinander fürchten.“ Nirgendwo trifft das so sehr zu wie in religionspolitischen Konflikten. Und genau über diese Konflikte schreibe ich.«

Warum Eleven – was bedeutet die Zahl für dich?

Leon: »Ich bin am 11. März geboren. Das mal zum Anfang. Was bedeutet, dass ich am 11. März 2004 die großen Anschläge in Madrid an meinem Geburtstag erleben musste. Der 11. September dürfte jedem ein Begriff sein. In England ist der 11.11. der Remembrance Day – ein nicht unwesentlicher Hinweis für den Titel meines Buches. Im Alten Testament steht die Elf für die Sünde, wobei ich persönlich den Gedanken schöner finde, dass die Elf dafür steht, dass man Dinge ausreizt, auch mal Grenzen überschreitet, ohne gleich als Sünder in der Hölle zu landen. Wir bewegen uns häufig genug in der Zwangsjacke aus Vorschriften, Gesetzen und moralischer Korrektheit. Die Elf bedeutet mich für das Ausbrechen aus diesen Zwängen. Man muss auch mal »Elfe gerade sein lassen«. Vor allem ich als Kölner am Elften im Elften.«

Wenn du eine Buchidee hast, welche Möglichkeiten zu recherchieren nutzt du?

Leon: »Alles, was ich kriegen kann. Für »Eleven« war ich mehrfach in London vor Ort. Das gehört für mich dazu. Ich muss alle Orte in meinem Thriller mit eigenen Augen gesehen haben. Dann lese ich viel über die Hintergründe. Weil es um religionspolitische Konflikte geht, fühle ich mich darin recht bewandert, weil ich Religion studiert habe. Aber vor allem spreche ich mit Experten: für »Eleven« zum Beispiel mit Professoren, Politikern, einem Mitarbeiter bei Scotland Yard. Für meinen nächsten Thriller, an dem ich arbeite, hatte ich gerade erst ein langes Interview mit dem Staatsschutz in Köln.«

Kann man dich auf der Frankfurter Buchmesse treffen?

Leon: »Aber natürlich. Ich werde am Freitag und Samstag dort sein. Es gibt eine Signierstunde mit »Eleven« am Samstag beim Emons Verlag (14 Uhr, Halle 3.0, Stand A48) und ein Gespräch über mein Debüt »Falsche Haut« bei ATOUT FRANCE in der Gourmet Gallery am Samstag um 12 Uhr. Ich freue mich über jeden, der vorbeikommt.«

Was liest du selbst am liebsten?

Leon: »Krimis und Thriller, da bleibe ich meinem eigenen Genre erhalten. Von Robert Harris über Daniel Silva bis Simone Buchholz und Linus Geschke – wenn ich in meiner Freizeit abtauchen will, dann mit Spannung, Mord, Verrat und Verschwörung.«

Deine Lieblingsgerichte sind?

Leon: »Du meinst kulinarische Highlights? Oh, da bin ich sehr flexibel. Am Ende geht aber nichts über die Königsberger Klopse meiner Großmutter und die Bolognese meiner Eltern.«

Ich hasse ja den Herbstanfang, wenn es regnet und kalt wird. Was magst du gar nicht?

Leon: »Nur auf das Wetter bezogen? Wenn sich der Himmel nicht entscheiden kann, was er für den Tag bereithält und wenn eine Jahreszeit nicht hält, was sie verspricht. Darüber hinaus? Da fallen mir einige Dinge ein, die ich gerade gar nicht mag. Meine Augenringe beim Blick in den Spiegel zum Beispiel.«

Gibt es schon ein neues Projekt nach »Eleven – 11«, wenn ja erzähl und mehr!

Leon: »Es gibt tatsächlich schon ein neues Projekt. Ich habe gerade mit den ersten Kapiteln eines Nachfolgers für »Falsche Haut« begonnen. Es geht also weiter mit Alex und Natalie. Und es geht für beide nach Deutschland. Mehr verrate ich aber noch nicht.«

Vielen Dank für deine tollen Antworten, möchtest du deinen Lesern noch etwas Abschließendes sagen?

Leon: »Danke. Ein Wort, das inflationär verwendet wird und oft nicht so gemeint ist. Mein Dankeschön kommt von Herzen an alle, die »Falsche Haut« und »Eleven« schon gekauft und gelesen haben. Denn am Ende bleibt jedes Buch ohne Publikum ungesehen, ungelesen und ungehört.«

Gewinnspiel

Natürlich habt ihr auch heute wieder Gelegenheit ein weiteres Los zu sammeln. Bewerbung ist bis einschließlich 10. September 2017 möglich.

Frage: Inwieweit haben dich die Terroranschläge in der letzten Zeit verändert?

Mit deiner Frage hast du eine Chance auf folgende Gewinne:

Hauptpreis: je eine signierte Ausgabe von »Eleven – 11« und »Falsche Haut«
2.-3. Preis: je eine signierte Ausgabe von »Eleven – 11«
Viel Glück!
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden