Aktives Landleben
Wie kann man Menschen fürs Landleben begeistern?
Welche Möglichkeiten gibt es, Städler einen anderen Blickwinkel zu zeigen?
Warum brauchen wir die Landwirtschaft und Menschen, die in diesen Berufszweigen arbeiten?
Fragen über Fragen, aber genau das kommt einem in den Sinn, wenn man in das Debüt von Alina Herbing “Niemand ist bei den Kälbern” eintaucht.
Ich mag es, dass Landleben. Ich mag die Ruhe, ich mag das Wesentliche.
Doch immer weniger Menschen zieht es ins Dorf, geschweige denn auf einen Bauernhof.
Ich finde genau da sollte man ansetzen. In Großstädten sollten schon in Kindergärten und Schulen auf verschiedene Lebensweisen hingewiesen werden. Kinder aus Städten haben ausser im vorbeifahren vielleicht nie im Leben eine Kuh gesehen, oder andere Tiere.
Es gibt auch Projekte, die man im Kindergarten und mit einem Ausflug verbinden könnte.
“Woher kommt eigentlich das Brot?”. Um hier zu seinem Ursprung zu gelangen könnte man zum einen schon im Kindergarten spielerisch am Verständnis arbeiten. Wie wäre es denn zum Beispiel mit Samen anpflanzen und schauen, was entsteht? Später hat man das Korn und kann erklären wie daraus Mehl wird, und das daraus ein Brot entstehen kann.
Man kann einen landwirtschaftlichen Betrieb besuchen, vielleicht gar einen Bio Bauernhof.
Kinder bekommen so nicht nur spielerisch Wissen vermittelt, sondern unterbewusst auch gleich einen Kreislauf aufgezeigt, wie verschiedene Gewerke und Berufe notwendig sind um an ein Brot zu kommen, das Bäcker oder Discounter ihnen verkauft.
Zum anderen wäre dies eben auch vielleicht eine Möglichkeit einer Einnahmequelle für Landwirte, wenn Schulen und Kindergärten regelmäßig Führungen und Erklärungen bekommen.
Bauern haben durch teilweise heftiges Preisdumping in verschiedenen Bereichen wirklich hart zu kämpfen und stehen oftmals auch am Rande des Existenzminimums.
Sicherlich habt ihr in den letzten Jahren die Milchpreise immer mal wieder verfolgt. Sei es in den Nachrichten oder beim Einkaufen, die starken Schwankungen fallen auf. Ich erinnere mich, dass Bauern die Milch lieber verschüttet haben, als eben nur ein paar lächerliche Cent für ihren Rohertrag zu bekommen.
Wenn man die Aufzucht, Futterkosten, Unterbringung und Co gegenrechnet, da kann keiner auf einen grünen Zweig kommen. Und da braucht keiner sagen der Stall kostet nur einmalig etwas, oder Futter bekommt der Bauer ehh günstiger. Gebäude müssen nach Gesetzen entsprechend eingerichtet sein und eine gewisse Qualität muss auch ein Viehfutter haben. Und der Stallbursche muss auch bezahlt werden.
Quelle Pixabay |
Bereit in drei Bundesländern gibt es das Projekt Landleben – aktiv [Klick]. Hier bietet sich eine tolle Möglichkeit an, das Landleben aus der direkten Perspektive kennenzulernen. Wenn Kinder schon Einblicke in verschiedene Möglichkeiten bekommen, dann hat vielleicht auch in einigen Jahren die Landwirtschaft wieder mehr Zulauf, denn wenn man Möglichkeiten und Berufe gar nicht erst kennenlernt, kann man sich auch nicht dafür interessieren.
Zum anderen könnten natürlich Bauern besser agieren wenn wir Verbraucher gewählter einkaufen würden. Wenn der Mensch an sich wieder etwas ursprünglicher Leben würde und auf Lebensmittel aus kontrolliertem Anbau zurück greift, ja dann lebt er wohl nicht nur gesünder (dank fehlender Zusatzstoffe, die im Körper nix zu suchen haben), sondern unterstützt damit auch den fairen Handel mit dem Rohmaterial wie Gemüse, Getreide oder Milch.
Auch der Einzelhandel unterstützt mitunter. Beim Rewe gibt es die Möglichkeit aus Regionalem Anbau zu kaufen. Bringt eben auch den Punkt, von geringeren Transportzeiten & Kosten und somit die Produkte relativ erntenah an den Verbraucher, auf den Plan. Es gehen weniger Vitamine durch Lagerung verloren.
Gesund kochen – © Katja Koesterke |
Ich schätze, das ein Abnehmen der Attraktivität zum Landleben auch damit zu tun hat, wieviel Neues wir im Lebensmittelbereich geboten bekommen. Mir wird das erst so richtig bewusst, seid ich anfange mich “Gesund” zu ernähren. Ich ernähre mich zu 95% frei von Zusatzstoffen und führe die benötigten Nährstoffe mit frischen Lebensmitteln zu die ich im freien Handel erwerbe. Man kocht saisonbedingt und achtet auf viele Kleinigkeiten.
Und wenn man mal viele, viele Jahre zurück denkt…. da waren Übergewicht und diverse andere Krankheiten noch nicht so im Gespräch, da war die Landwirtschaft mit dem Bestellen der Felder, oder die Zucht von Vieh als Fleisch- und Milchlieferant allgegenwertig und der Grundberuf der Menschen.
Man sollte sich vielleicht bewusst mal Gedanken machen, was passiert, wenn die Landwirte alles hinschmeißen und die Menschen des Wissens berauben, was eigentlich zum Überleben wichtig ist.
Nur durch ein Weiterdenken kann man der Gesellschaft ein weit verbreitetes Bild vom langweiligem Landleben und Trostlosigkeit nehmen. Landleben muss gesellschaftsfähiger gemacht werden.
Nicht einer alleine – zusammen!
In “Niemand ist bei den Kälbern” werden wir mit Wahrheit, Schonungslosigkeit und Sehnsüchten komfrontiert. Christin sieht auf dem Land keinerlei Perspektiven für sich und nutzt die Chance, die Welt der Großstadt kennenzulernen. Doch Schattenseiten gibt es überall, alles hat seinen Preis.
Dieses Debüt bringt Szenen offen an den Leser und regt nachhaltig zum Nachdenken an.
Gewinnspiel
Bei unserer Blogtour habt ihr Gelegenheit mit der Beantwortung der Tagesfragen euch Lose zu erarbeiten und folgende Gewinne zu erhaschen 🙂
Meiner Meinung nach ist das eine gute Idee. Gerade Stadtkinder haben oft keine Idee, woher ihr Essen kommt.
Hi,
also die Idee finde ich nicht schlecht! Ich könnte mir vorstellen, dass ein frühes sensibilisieren für derartige Themen auf keinen Fall schaden kann. Und gerade in den ganz jungen Jahren findet man da auch bestimmt, über die Tiere auf einem Hof oder ähnliches, einen recht guten Zugang 😉
VG
Jacqueline
Hallo und vielen Dank für diesen schönen Abschluss der Blogtour! Ich finde die Idee, Kindergärten und Schulen zum Thema Landwirtschaft möglichst früh einzubinden, sehr gut. Ich denke, für Kinder ist das bestimmt sehr spannend, schon allein wegen der Tiere, sie können etwas lernen und die positiven und negativen Seiten der Landwirtschaft früh kennenlernen.
Viele Grüße
Katja
kavo0003[at]web.de
Ich finde die Idee echt gut und hoffe, das wird auch beibehalten.
Liebe Grüße,
Daniela
Hallo,
ich finde die Idee, da den Kindern dadurch schon sehr früh wichtige Dinge vermittelt werden würden und sie ein Verständnis für die Bedeutung der Landwirtschaft erhalten können…
LG
Hallo Katja,
ich finde die Idee toll. Ich bin beruflich oft in Kitas unterwegs und habe da schon ganz unterschiedliche Einrichtungen mit diversen Schwerpunkten kennen gelernt. Gesunde Ernährung steht oft im Mittelpunkt, aber leider nicht immer. In Kombination mit Bewegung sind das Werte und Ansichten, die meiner Meinung nach nicht früh genug vermittelt werden können. Und dann können die Kleinen sogar Vorbilder für die Eltern sein und diese überzeugen.
Liebe Grüße, Jutta