Preis: 8,99€ [D, Buch]
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 381 Seiten
Ersterscheinung: 15.08.2014
Reihe: –
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-16988-7
Meine Wertung: 5/5
Klappentext
In einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide kommen der Kinderarzt Andreas Joost und der Rechtsanwalt Thomas Wilke auf grauenhafte Weise ums Leben. Rasch ist klar, es gibt eine Verbindung zwischen den beiden Männern: Joosts Tochter Anna, ein autistisches Mädchen, das noch nie ein Wort gesprochen hat. Das Geheimnis, das die Beteiligten miteinander verbindet, führt tief in menschliche Abgründe. Und die Zeit zur Aufklärung des Falles drängt – denn der Täter hat bereits sein nächstes Opfer ins Visier genommen …

 

Zum Autor
Michael Thode, 1974 in Heide/Holstein geboren, studierte Jura und Fachjournalismus in Bayreuth, Göttingen, Kiel und Berlin.
Er veröffentliche zahlreiche Kurzkrimis, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. “Das stumme Kind” ist sein erster Roman.
Michael Thode lebt mit Frau, Hund und zwei Pferden in der Lüneburger Heide.
Meine Meinung

Mein erster Gedanke zu diesem Thriller nach beenden? Wow!Ein absolut klasse Debütroman den Michael Thode hier seinen Lesern präsentiert.
Alleine durch das Cover wird man schon neugierig gemacht. Ein Mädchen steht links , blickt einfach in ein weißes Feld. Ich denke hier soll der Autismus für Aussenstehende dargestellt werden, quasi das man einfach nicht wirklich weiß, was in den Betroffenen vorgeht.
Der Titel des Covers springt durch das Rot direkt ins Auge.
2 Personen, ein Ort -> beide auf grauenhafte Weise ermordet. Was steckt dahinter? Wie passen diese beiden Fälle zusammen und vor allem, welche Rolle spielt Anna in diesem Drama?
Genau das versucht die Polizei herauszufinden, gestaltet sich aber recht schwierig und bringt sie auch selber in Gefahr.
Der Autor hat hier Personen mit hohem Potenzial erschaffen. Sehr genau beschrieben findet man zügig einen guten Draht zu Ihnen und mag Ihnen bei dem aufklären des Falles helfen. Die Mischung der unterschiedlichen Personeneigenschaften ist hier sehr gut getroffen. Auf der einen Seite das junge unerfahrene während der Ausbildung, auf der anderen Seite jahrelanger Berufserfahrung. Die beiden ergänzen sich sehr gut miteinander. Das anlernen und erklären von Nachwuchskräften wird hier schön vermittelt.
Dieser Thriller ist nicht gradlinig. Der Prolog beginnt mit einem Ereignis, was Jahre zuvor geschehen ist, um dann in die Gegenwart zu springen. Ebenso ist nicht eine Person der Erzähler in diesem Buch. Verschiedene Orte, Zeiten und Charaktere führen einen durch diesen fesselnden, spannenden Thriller, den man kaum aus der Hand legen kann. Die einzelnen Kapitel wurden jeweils mit Ort und Zeit beschriftet und die ersten Sätze lassen sehr gut erkennen, wer gerade die erzählende Person ist.
Zwischendrin gibt es noch Emails, SMS und Co zwischen den einzelnen Personen. Manche davon zu Beginn nicht ganz zu verstehen, um nochmal den eigenen Gedankenfluss anzuregen.
2 Handlungstränge die parallel laufen, führen sich nach und nach zusammen und ergeben ein bizarres Gesamtbild was einen stocken lässt. Doch es scheint gar nicht so abwegig was hier geschrieben wird und kann in unserer heutigen Zeit schon durchaus vorkommen und verursacht einem Gänsehaut.
Die Krankheit Autismus, die hier eine zentrale Rolle spielt, wird einem Laien auch gut erklärt. Man kann das verhalten von Anna dadurch ein wenig besser nachvollziehen und tappt nicht völlig im dunklen, wenn man vorher von dieser Erkrankung noch nicht so viel wusste. Trotz allem ist es nicht zu viel Info über diese Behinderung.
Wenn ihr euch schon mal einen Eindruck machen wollt -> hier findet ihr eine Leseprobe
Fazit
Ein absolute gelungener Debütroman der gut recherchiert wurde, einen zum nachdenken anregt und einen bis zur letzten Seite in den Bann zieht.

Sterne