Faye – Herz aus Licht und Lava | Katharina Herzog | Interview

Abtauchen und in die reale Welt mit einer Spur Magie eintauchen.
Das ist es, was euch in FAYE erwartet.
Das wilde, ungestüme Island hat mich schon immer fasziniert, hier scheint die Natur schon Inbegriff reinster Magie zu sein und das merkt man beim Lesen. Katharina Herzog nimmt uns mit auf eine Reise.

Sie bringt uns in ihrer Geschichte ein Stück Kultur näher. Island war schon immer sehr bekannt für seine eigentümlichen Bewohner, seine beeindruckende Landschaft und so hat die Autorin auch in ihrem Buch die unterschiedlichsten Personen zum Leben erweckt.
Der Drang seine eigenen Wurzeln zu entdecken macht den Urlaub für Faye zu dem eindrücklichsten Abschnitt ihres Lebens.
Katharina Herzog schreibt erfrischend leicht, weswegen das Buch wirklich ideal für Leser ab 13/14 sind. Das mystische Setting hat mich ziemlich in den Bann gezogen und ich hatte das Gefühl angekommen zu sein. Mich hat aber auch die Pan Trilogie von Sandra Regnier fasziniert. Natürlich eine ganz andere Geschichte, aber die entstandene Stimmung beim Lesen war vergleichbar.

Man merkt dem Roman seine Naturverbundenheit an und die Mischung zwischen Menschen, Magie und Island ist wirklich optimal gewählt und auch junge Leser in die Welt der Elfen einzuführen, ohne sie mit komplexer Magie zu überfahren. Spiegelt sie doch eher die tiefe Verbundenheit zu seinen Wurzeln.

Mit FAYE konnte ich das wilde, ursprüngliche Island förmlich fühlen. Konntest du deinen Schauplatz im Buch bereits besuchen, oder ist deine Kulisse einfach nur gut recherchiert?

Katharina: Beides. Zunächst habe ich wochenlang intensiv über die Mythologie, Geschichte und Kultur Islands recherchiert. Ich habe mich auf Reiseblogs herumgetrieben, Bücher über Island gelesen, sogar einen Krimi, und mir Dokumentationen angeschaut. Danach bin ich in den Süden der Insel geflogen, denn dort gibt es die meisten faszinierenden Sehenswürdigkeiten. Die Reise war einfach magisch. Es hätte mich zu keinem Moment gewundert, wenn auf einmal ein Troll oder ein Elf hinter einem Stein hervorgeschaut hätte, und wir haben den Mund überhaupt nicht mehr zubekommen angesichts all der Schönheit um uns herum.

Wie bist du auf die Idee gekommen über Elfen zu schreiben?

Katharina: Es drängt sich förmlich auf, denn der Glaube an magische Wesen ist auf Island immer noch fest im Leben der Menschen verankert. Straßen werden verlegt, wenn auf der ursprünglich geplanten Strecke ein Stein liegt. Von einer Felsgruppe im Süden der Insel wird behauptet, dass es versteinerte Riesen sind, die es nach Tagesanbruch nicht schnell genug geschafft haben, in den Berg zurückzukommen. In vielen Gärten stehen Elfenhäuschen. (Die Elfen in meiner Geschichte wären allerdings viel zu groß dafür.)

Hugin hat auch direkt einen Platz in meinem Herzen gehabt. War seine Rolle einfach ein Zufall, oder hast du bewusst einen Raben eingesetzt?

Katharina: Ich habe einen Boten gebraucht, und bei meiner Recherche bin ich in der nordischen Mythologie schnell auf den Gott Odin und seine Rabenboten gestoßen. Einer davon war Hugin, und ich konnte einen Boten in der Geschichte gut gebrauchen. Dass er allerdings ein solch exzentrisches Exemplar wird, war nicht geplant. Hugin hält sich nicht nur für eine Elster, er ist auch noch liebestoll, eitel, schusselig, kurzsichtig und er hat einen Sprachfehler. Für einen Boten ist er also im Grunde denkbar ungeeignet.

Wenn du dir einen Funken Magie in der realen Welt wünschen könntest, wo wäre diese, deiner Meinung nach, am sinnvollsten?

Katharina: Wenn ich bei den ganz großen existentiellen Problem der Menschheit ansetze, so wäre sie wohl sinnvoll um den Hass und die Machtbesessenheit in den Herzen von so vielen Menschen auszulöschen, um Hunger und Durst zu stillen und Naturkatastrophen zu verhindern. Aber dazu bräuchte es sicherlich viel viel mehr als nur einen Funken, sondern ein ganzes Feuerwerk.
Den Funken würde ich einsetzen, um allen Menschen Zugang zur Welt der Bücher zu verschaffen. Diejenigen, die nicht lesen, tun mir nämlich aufrichtig leid. Denn es ist so eine wunderbare Möglichkeit, um dem Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen. Und ich finde es auch immer tröstlich, wenn ich während des Lebens durch die Figuren feststelle, dass ich nicht allein bin. Weder mit meinen Ängsten, noch mit meinen Träumen und Sehnsüchten.

Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt …

Quelle: Loewe Verlag