Interview | Linda K. Heyden
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Liebe Linda, herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit für meine Fragen nimmst. Kannst du den Lesern etwas von Dir erzählen?
Linda: Ich bin verheiratet und lebe in Berlin-Friedenau. Tagsüber gehe ich meinem Job nach, und sobald ich Zeit habe, erwecke ich die Nacht-Patrouille zum Leben.
Mit JANUARNACHT ist der dritte unabhängig lesbare Band der Nacht-Patrouille erschienen. War Dir von Beginn an klar, dass Du unabhängig lesbare Bände veröffentlichen möchtest?
Linda: Ja. Ich lese sehr gern gute Mehrteiler und weiß, wie es ist, Bände-lang auf das Ende einer Geschichte zu warten. Deshalb schreibe ich in sich abgeschlossene Romane, und meine Leser können selbst entscheiden, mit welchem Band sie beginnen möchten. „Zuhause“ fühlen sie sich trotzdem in jedem Band, denn es gibt immer wieder bekannte Figuren und Schauplätze.
Mit Berlin als deutschem Schauplatz gehst Du den selteneren Weg im Fantasy Genre. Hast Du ihn bewusst gewählt, oder was verbindet dich mit der Hauptstadt?
Linda: Berlin ist eine fantastische Stadt mit vielen Gegensätzen: Sie ist schön und hässlich, melancholisch und fröhlich, arm und reich – und immer spannend. Oder, wie es auf den Buch-Covern zu den Vampiren der Nacht-Patrouille heißt: „Ihre Aufträge führen sie in Luxushotels, Fabriken und Clubs. Doch in den Straßen Berlins, zwischen Alt- und Plattenbauten, in herrschaftlichen Villen und zwielichtigen Bars, gehen sie ihrer wahren Bestimmung nach: der Jagd auf Dämonen“. Also ja, ich habe Berlin bewusst gewählt – die Stadt begeistert mich noch immer. Außerdem schreibe ich gern über Orte, die ich kenne, das macht alles authentisch.
Wer jetzt neugierig ist: Auf meiner Website gibt es Foto-Galerien. Sie vermitteln einen Eindruck von den stimmungsvollen Schauplätzen der Nacht-Patrouille. LeserInnen haben mir geschrieben, dass sie viele davon (u.a. Gendarmenmarkt, Hackescher Markt, Friedenau oder Schwanenwerder) besucht haben. Das hat mich natürlich sehr gefreut.
Vampirbücher werden immer seltener. Was glaubst Du, woran es liegt?
Linda: Das Vampir-Genre hat, u.a. durch Filme und TV-Serien, einen Riesen-Hype hinter sich, und es ist klar, dass dieser wieder nachlässt. Aber das Genre bietet so viele Möglichkeiten (z.B. Romance, Horror, Erotik, Action), dass es immer seine Fans behalten und neue hinzugewinnen wird. Und, ganz unabhängig davon, sind Vampire doch sowieso unsterblich.
Welche Eigenschaft würdest Du einem Vampir niemals andichten?
Linda: Meine Vampire sind gewandelte Menschen mit nur zu menschlichen Eigenschaften. Hinzu kommen ihre besonderen, vampirischen Gaben. Insofern sind sie vieles: liebenswert, charmant, sexy, humorvoll oder auch abgrundtief böse und völlig durchgeknallt. Allerdings würde keiner von ihnen glitzern oder Feenstaub verstreuen 😉 …
Was hat Dich inspiriert, die Nacht-Patrouille zum Leben zu erwecken?
Linda: Ich liebe das Vampir-Genre und, wie gesagt, die vielen Möglichkeiten, die es bietet. In der Literatur existieren ja bereits ganz wundervolle und unterschiedliche Vorbilder: Prinzen der Finsternis mit einer menschlichen Vergangenheit oder außerirdische Krieger, Monster und Liebhaber – oft sogar in einer Person. Irgendwann kam mir der Gedanke, meine eigene Vampirwelt zu erschaffen. So haben sich immer mehr Ideen um die Gemeinschaft der Vampire entwickelt, und so ist schließlich die Nacht-Patrouille entstanden.
Wird es einen vierten Band geben, oder schreibst Du derzeit an einem neuen Projekt. Kannst Du schon mehr darüber verraten?
Linda: Die beiden nächsten Bände sind bereits in meinem Kopf, aber es dauert, sie zu Papier zu bringen. Es geht um Max, der einer eigensinnigen Frau begegnet, die ihn etwas ernsthafter werden lässt, und um Mateo, dessen düsteres Geheimnis gelüftet wird – und schließlich will Ellen noch gewandelt werden … Es gibt viel zu tun!
Mit welcher Figur Deiner Bücher fühlst Du Dich am meisten verbunden und warum?
Linda: Die Frage ist so schwierig wie die nach dem „Lieblingskind“. In meiner Vorstellung hat jede meiner Haupt- und Nebenfiguren eine komplette Biografie, durch die sie so geworden ist, wie sie eben ist – auch die bösartigen Antagonisten, wie Martin oder Jeanne.
Natürlich ist Ellen (die Protagonistin in NOVEMBERMOND) eine Figur, die ich sehr liebe, und auch Julian, der Anführer der Vampire in Berlin. Als ich dann DEZEMBERGLUT geschrieben habe, sind mir Charis und Damian besonders ans Herz gewachsen. Ich muss zugeben, dass ich mit Louisa (JANUARNACHT) anfangs sehr gefremdelt habe. Sie hat sich in den vorherigen Bänden ja nicht gerade als Sympathieträgerin hervorgetan. Aber dann ist sie mir immer mehr ans Herz gewachsen. In einem Buch ist eben alles möglich.
Jedenfalls fühle ich mich während des Schreibens immer mit der aktuellen Protagonistin am stärksten verbunden. Meine Protagonistinnen sind auf ihre Weise starke Charaktere und alles andere als perfekt. Dabei zeigen sie liebenswerte und auch schwache Seiten, wachsen an ihren Problemen und entwickeln Werte, nach denen sie handeln.
Wer meine Romane lesen will: Sie sind in allen Buchhandlungen erhältlich. Auch als E-Book, dort kann man zuerst einmal in die Leseproben hineinschnuppern.
Liebe Katja, ich danke Dir ganz herzlich für Deine Einladung.
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