Die goldenen Wölfe | Roshani Chokshi
Diese Reise nach Frankreich war es wirklich wert. »Die goldenen Wölfe« ist perfekt für Leser, die Abenteuer lieben. Autorin Roshani Chokshi verbindet das alte Frankreich mit einem Spritzer Steampunk und Fantasy, lässt mich zurück in einem Strudel voller Möglichkeiten. Der Art der Geschichte erinnert mich auch ein wenig daran, das man für wichtige Dinge einstehen muss und es ein hinterlassenes Erbe nur einmal gibt. Kämpfe für Dinge, die dir wichtig sind!
Es waren einst vier Häuser Frankreichs.
Wie alle Häuser des Ordens von Babel schworen sie,
das Wissen um den Verbleib ihres Babelfragments zu hüten,
Quell aller Schmiedekust.
Schmieden galt als Gabe der Schöpfung, übertroffen
lediglich von der Macht Gottes selbst.
Doch ein Haus fiel.
Und die Blutlinie eines anderen versiegte ohne Erben.
Was bleibt, ist ein Geheimnis.
Zitat aus »Die goldenen Wölfe« von Roshani Chokshi, Seite 7
Diese Geschichte entwickelte sich für mich ganz anders als anfangs vermutet. Die Autorin hat für mich als Leser perfekt verschiedene Komponenten unter einen Hut gebracht. Zum einen entführt sie einen ins alte Frankreich um 1889. So hat der Roman einen historischen Anteil, der auf mich aber nicht erdrückend wirkte. Hotelier und Kunstexperte Séverin Montagnet-Alarie ist mit seinem Team auf der Suche nach einem alten, wertvollen Artefakt, dem Horus-Auge. Doch ihr Weg ist voller Gefahren und magiegeflutet.
Während es ein übergeordnetes Ziel gibt, hat trotz allem jedes Teammitglied sein eigenes Päckchen zu tragen und guten Grund Séverin bei der Suche zu helfen. Hängt doch soviel von dem Horus-Auge ab.
Mit ausgeklügelten Steampunk Elementen konnte mich Roshani Chokshi voll für sich einnehmen. Ich fühlte mich gefangen in einer Welt, wo geschmiedete Artefakte zum Leben erwachen, wo man niemandem richtig trauen kann und doch nur zusammen im Team etwas erreichen kann. Der gleitende Übergang zwischen Fantasy & Steampunk war grandios. Ich hab als Leser die Geschichte wirklich als EINS empfunden, hab da also beim Lesen nicht klar vernommen, das ist nun Steampunk oder nur Fantasy. Dazu die spannungsgeladene Atmosphäre im Herzen Frankreichs, immer den Feind im Nacken.
Ab einem gewissen Punkt zählte für mich nur noch die Jagd. Fiebrig hab ich die Seiten genossen und fühlte mich stetig wie ein Sherlock Holmes, immer auf der Suche nach Antworten. Was genau geschah damals mit Séverin, werden sie ihre Karten ausspielen können um ihrem Ziel näher zu kommen? Haben sie dem Richtigen vertraut? Ich habe die Figuren immer wieder hinterfragt und war wirklich in dieser Schatzjagd gefangen.
Ich muss sagen, dies ist das erste Jugendbuch ohne einen love interest, welches mich so gefangen nehmen konnte. Leser mit einem Hang, Geheimnisse aufdecken zu wollen und voller Abenteuerlust sind, die sollten hier unbedingt zugreifen. Es muss nicht immer Liebe im Vordergrund stehen um ein Buch interessant zu gestalten. Dies beweist die Autorin. Handlungsstränge sind so aufgebaut, dass der Spannungsbogen mit fortlaufender Geschichte kontinuierlich erhöht wird. Und mal ehrlich, mich hatte Roshani Chokshi schon am Haken als ich hörte: Es waren mal vier Häuser, Artefakte, Magie und Schmiedkunst.
Lesern, die lieber romantische Atmosphäre genießen möchten, empfehle ich diesen Titel nicht. Aber Action und Abenteuer ist hier garantiert und ich freue mich auf Band 2!
Zum Inhalt
Ein Team aus talentierten Schatzjägern begibt sich zur Zeit der Pariser Weltausstellung 1889 auf die Suche nach einem überaus kostbaren Artefakt. Und was sie finden werden, dürfte die Welt verändern …
Der New York Times-Bestseller von Roshani Chokshi ist laut ‚Booklist‘ eine »faszinierende Welt voller Kraft und Magie«.
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