Perspektivwechsel – Die Reise des Elefantengottes
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Perspektivwechsel – in Büchern laufen sie uns häufiger über den Weg. Sie helfen uns Lesern zu verstehen. In »Die Reise des Elefantengottes« von Beate Rösler jedoch bekommt der Begriff »Perspektivwechsel« eine noch ganz andere Bedeutung. Er verbindet Mutter und Tochter und zeigt in einer hochemotionalen Geschichte, wie die 39-jährige Priyanka den Spuren ihrer Mutter folgt. Immer dabei das einzige Andenken, der kleine Elefantengott, an ihre Heimat – Indien.
Beate Rösler weiß wonach Leser sich sehnen. Sie schreibt gekonnt aus der Sichtweise der Mutter und Tochter, Vergangenheit und Gegenwart und schafft so einen wundervollen Roman zum mitfühlen und nachdenken. Mich hat das unheimlich fasziniert. Diese Kombination. Macht sie das Gelesene doch lebendig, lässt es authentisch wirken und es erlaubt einem einen tiefen Einblick in die Vergangenheit und eine fremde, wenn auch interessante Kultur Indiens.
Die Reise des Elefantengottes von Beate Rösler
Buch bei Aufbau Taschenbuch
Der Geschmack von rotem Curry
Bis heute weiß die 39-jährige Priyanka nicht, weshalb ihre Mutter Asha als junge Frau aus Indien nach Berlin fliehen musste. Fast hat sie sich damit abgefunden, dass ihr Ashas Vergangenheit für immer verschlossen bleibt, bis sie von ihrem Mann eine Reise nach Delhi geschenkt bekommt. Priyanka reist allein, nur der kleine Elefantengott, das einzige Andenken ihrer Mutter an die Heimat, begleitet sie. In Neu-Delhi taucht sie in eine farbenprächtige fremde Welt ein und stößt auf ein dunkles Geheimnis. Doch weshalb stoßen auch hier ihre Fragen stets gegen eine Wand aus Schweigen?
Die hochemotionale Geschichte zweier Frauen vor der leuchtenden Kulisse Indiens.
Eine andere Art des Perspektivwechsels ist die Geschichte selbst. Asha, Priyankas Mutter, ist als junge Frau 1968 aus Indien nach Berlin geflohen und bis heute weiß Priyanka nicht, was die Vergangenheit der Mutter für sie bereit hält. Wir begleiten Asha auf ihrer Reise nach Deutschland und erleben hautnah was es heißt vor knapp 50 Jahren als Flüchtling hier anzukommen. Sich eine Bleibe zu suchen und sich ein Leben aufzubauen. Als Priyanka dann die Reise 2009 als Tourist nach Dehli antritt, schlägt sie, noch unbewusst, ein neues Kapitel in ihrem Leben auf und doch gleichen sich die Situationen in einigen Punkten. Das Betreten eines Landes, welches man nur aus Reiseführern kennt. Man denkt, man wäre vorbereitet, aber die ganzen neuen fremden Eindrücke, die einem kein Reiseführer nahebringen kann, lassen sie nach und nach verstehen. Immer wieder kommen ihr Fragen in den Sinn, welche niemand beantwortet. Wie kann Großmutter ihren Geburtstag nicht kennen? Warum wohnen ich in Deutschland und nicht in Indien? Wo komme ich her, habe ich Verwandte? Wo bin ich geboren?
Fragen nach den eigenen Wurzeln sind sehr einnehmend und beschäftigen einen immer wieder, es ist wie eine Uhr, die nicht stillsteht.
Diese Fragen beschäftigen nicht nur adoptierte Kinder/Erwachsene und treiben sie um. In »Die Reise des Elefantengottes« beschreibt Beate Rösler sehr eindrücklich, wie Familiengeheimnisse prägen und wie hochemotional es einen zurücklässt. Dieser sehr menschliche Aspekt im Buch ist unter anderem ein Grund, warum ich dieses Buch empfehle. Manchmal ist es gut alles etwas differenzierter zu betrachten, als Gast. Einen Blick in eine Geschichte riskieren und verstehen, warum man zu einer anderen Zeit,in einem anderen Land, sich zu einem so schwerwiegendem Entschluss überwunden hat.
Für mich ist der Roman nicht nur eine sehr menschliche Geschichte zweiter Frauen. Für mich steht die Geschichte auch für historisch, zeitrelevante Entscheidungen. Eine Mischung aus Zeitgeschehen und zwischenmenschliche Beziehungen.
Viele interessante Informationen erfahrt ihr hier im Interview mit Beate Rösler.
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