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Der stimmgewaltige Roman von Christine Kabus ist geprägt von Mut, dem Drang sich selbst zu verwirklichen und sich von einengenden Traditionen loszueisen. Drei Frauen gehen ihren Weg.

Bild Buch Die Birken der Freiheit von Christine Kabus

Auch der 2. Band aus “Die große Eastland-Saga” überzeugt mich.  Ich bin niemand, der sich im weitesten Sinne mit der Emanzipation der Frau beschäftigt hat, aber dieser Roman spielt zum einen im Jahr 1914, wo wir Wilhelmine und Louise auf ihrem Weg begleiten.
Im Jahr 1989 taucht man in die Geschichte von Merike ein.

Zweit zeitliche Epochen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber zurückblickend muss man sagen, dass ich froh bin, dass es viele Frauen gab, die den Weg geebnet haben, was die Unabhängigkeit der Frauen angeht. Die gesellschaftliche Spaltung, die Aufteilung in verschiedene Klassen hat es nicht nur Frauen sehr schwer gemacht, sich zu behaupten. Louise und Wilhelmine treffen in einer unsicheren Zeit mutige Entscheidungen, unwissend, was die Zukunft für sie bereithält. Ihre Entschlossenheit hat mich absolut mitgerissen beim Lesen und mich tief beeindruckt.

Ich denke das unsere Generation nicht nachvollziehen kann, was für wagemutige und unerschrockene Entscheidungen getroffen werden mussten – einzig allein um glücklich zu sein. Wenn man dann in die Geschichte von Merike betrachtet, denkt man: “Jetzt müsste man leichtes Spiel haben, für sich selbst einzustehen.” Doch die bittere Wahrheit ist einfach, dass uns selbst heute noch Personen begegnen, die engstirnig, verbohrt an alten Traditionen oder Lebensweisheiten festhalten. Menschen müssen für Selbstbestimmung kämpfen – und ich frage mich: Haben wir aus der Vergangenheit gar nichts gelernt?

Dieser Roman von Christine Kabus spiegelt die Suche nach Freiheit und Liebe. Er ist eine Reise in die Vergangenheit und bietet mit seiner wildromantischen Kulisse Estlands einen Hintergrund, den man sich bildhaft vorstellen kann. Man fängt an zu träumen, hat aber immer die Geschichte der drei Frauen im Kopf, die alles auf eine Karte setzen, um ihr eigenes Glück zu finden und zu leben.
Das geschichtliche Fundament der deutschen und estnischen Geschichte ist herausragend informativ. Man erfährt viel, hat aber nie das Gefühl, sich in einem Geschichtsbuch zu befinden. Die Suche nach Unabhängigkeit und der steinige Weg dreier Frauen beschreibt einen wichtigen Teil unser aller Vergangenheit, die man nicht vergessen darf.