Das Ambrosia Projekt – Volker Dützer

Sie träumen von Unsterblichkeit – und sind bereit, dafür über Leichen zu gehen.

Wer würde das nicht wollen? Unsterblich sein. Doch so einfach ist das nicht…. Seid gespannt auf das Ambrosia Experiment

Wenn die Kombination Thriller, Medizin und Koblenz zusammen kommt macht mich das schon neugierig. Alle drei Begriffe sind Dinge, zu denen ich eine Verbindung habe.

Jahrelang in Koblenz gewohnt, kennt man die meisten Flecken der Stadt, ihre Tücken und Gefahren, die schönen Seiten und auch die touristischen Gebiete sind einem vertraut. Medizin ist nicht mein direkter Beruf, aber man kommt damit in Verbindung, hat einen Bezug zu den Medikamenten, kennt die Hintergründe dazu. Zum Stichwort Thriller brauche ich ja wohl nicht mehr sagen. Somit war dieses neue Buch von Volker Dützer Pflichtlektüre.

Die Charaktere, die hier die Hauptrolle spielen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum einen “Prinz”, der Polizist, der strafversetzt wurde. Koblenz ist nicht seine Stadt, er fühlt sich nicht wohl. Das merkt man von der ersten Seite an. Wenn er könnte, würde er woanders hin gehen. Aber da er in Frankfurt raus flog und dies seine letzte Chance ist, muss er zurecht kommen. Er beschließt, nur noch “Dienst nach Vorschrift” zu machen. Doch wird das jemanden gelingen, der Sachen unbedingt aufgeklärt und nicht nur abgehakt wissen möchte?

Jule Rahn ist der perfekte Beweis für ein Mauerblümchen mit einer sozialen Störung. Alles muss ganz strikt nach einem Schema ablaufen, Veränderungen werden entweder gar nicht, oder nur unter massiven Problemen durchgeführt. Zuerst weiß man nicht warum Sie so ist, aber nach und nach erfährt man Dinge aus Ihrer Jugend, die einfach nur erschütternd sind. Sie ist ein unheimlich starker Charakter der eine Wandlung durchläuft die extrem ist. Mit all Ihrem Mut stellt Sie sich den Herausforderungen die sich Ihr in den Weg stellen. Koste es was es wolle!

Ich bin in einem Alter, wo ich das Drama um den kollektiven Massenselbstmord in einer Sekte, müsste in den 80 ern gewesen sein, noch mitbekommen habe. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Autor genau dieses Ereignis meint, ich hoffe, dass es nicht mehrere Vorfälle in dieser Art gab. Aber es zeigt ganz deutlich, wie man einen Menschen manipulieren und  in seiner Meinung beeinflussen kann. Was Angst aus einem machen kann, wie man danach in sich selbst gefangen ist. Mir “gefällt” es, dass er das Thema aufgegriffen hat und einen Einblick gewährte. Wobei ich sehr hoffe, dass solch eine Situation nie wieder vorkommen mag.

Generell hat er einen sehr gradlinigen Verlauf der Geschichte geschrieben. Man kann den Ereignissen gut folgen, es gibt keine zeitlichen Sprünge und keine verwirrenden Situationen. Allerdings finde ich, dass manche Passagen etwas zu lang in der Ausführung sind. Aber das ist nur eine Kleinigkeit und wertet das Buch nicht ab.

Der Hintergrund, dass Menschen einfach unsterblich sein möchten, kann man, teilweise jedenfalls, nachvollziehen. Was manche allerdings dafür tun, um dieses Ziel zu erreichen, ist schon erschreckend. Ich mag mir nicht vorstellen, ob dieses Szenario in Zukunft möglich ist. Volker Dützer hat hier beschrieben, welche Macht man mit dem Wissen hat, wie viel Korruption dann herrscht und dass man keinem mehr trauen darf!

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