Eine wie wir | Dana Mele
Atemberaubender Jugendroman mit Gänsehautmomenten – der erste Jugendroman »Eine wie wir« von Dana Mele hat es wirklich in sich. Diese packende Internatsgeschichte mit mehreren Grundthemen wie Mobbing, Trauer, Wut und Rache vereint. Mich lässt dieser Titel beeindruckt und beängstigend zugleich zurück. Viele Elemente kommen mir bekannt vor. Bekannt im Sinne, hab ich selbst in Teilen erlebt, Gefühle, welche ich nachvollziehen kann. Ängste, dass meine Kinder sowas hoffentlich nie erleben müssen. Leser nicht so abwegig…
»Eine wie wir« von Dana Mele
Der Titel ist Programm. Dana Mele schafft schon zu Beginn das Feeling der Zusammengehörigkeit im Internat. Eine eingeschworene Gemeinschaft, enge Freundschaften. Wieviel ist echt, wieviel Fassade?
Mit einem Internats-Setting in England beginnt in »Eine wie wir« die aufwühlende Geschichte von Kay Donovan. In Neuengland im Bates-Internat versucht sie fern ab ihrer Familie einen Neuanfang. Falsche Entscheidungen aufgrund emotionaler Bindungen haben sie letztlich hierher geführt. Kay hütet ihr Geheimnis wie einen Augapfel und schließt sich einer starken Clique der Schule an. Um diese Geschichte spinnt die Autorin mit verwirrenden Wendungen ein spannendes Gerüst, welches mich mit Neugier gepackt hat. So dramatisch die Themen sind, umso neugieriger war ich hier, was eigentlich genau passiert ist. Wer ist der Mörder von Jessica Lane?
Durchgängig angespannte Atmosphäre, ein Verwirrspiel und schon einige Charaktere, welche schwer einschätzbar waren. Gekonnte Umsetzung für diese Geschichte. Der schmale Grad vom Bindungsaufbau zu einzelnen Figuren, bis zu dem Punkt, dass man an sich zweifelt, ob das Gelesene wirklich sein kann. Selten so ein gekonntes Verwirrspiel gelesen. Geschrieben aus der Sicht von Kay (Hauptfigur) begibt der Leser sich auf eine rasante Achterbahnfahrt, welche einen wachrüttelt, Gänsehaut beschert und gefangen nimmt in einem Sog aus Neugier. Die realistische Handlung, insbesondere zum Thema Mobbing ist wirklich bestechend authentisch. Dana Mele bringt hier ein gewichtiges Thema an die Leser und transportiert, neben einer mitreißenden Geschichte, eine wichtige Message.
Eine wie wir │ Dana Mele │ Arctis Verlag
Kay Donovan ist siebzehn und hat ihr Leben am Bates-Internat in Neuengland neu eingerichtet. Doch als ihre Clique die Mitschülerin Jessica Lane tot auffindet, ändert sich alles und Kays sorgsam konstruiertes Dasein beginnt zu bröckeln. Denn Jessica hat Kay einen verschlüsselten »Racheblog« hinterlassen, in dem nahezu alle verdächtigt werden, die etwas mit ihrem Tod zu tun haben könnten. Und Kay soll alle Betreffenden mit ihren Vergehen konfrontieren – tut sie dies nicht, würden alle anderen von Kays Geheimnis erfahren …
Quelle: Arctis Verlag
Mich hat das Buch wirklich nachdenklich zurückgelassen. Zwar ist meine Schulzeit lange vorbei, aber nicht die meiner Kids und mache Themen sind wirklich deckungsgleich, insbesondere was die Falschheit von Freundschaft und Mobbing angeht. Dana Mele packt hier nur noch ne Schippe drauf, was passieren kann, wenn alles aus dem Ruder läuft. Beängstigend realistisch.
#bleibdu
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Liebe Katja,
wenn ich von solchen Dingen lese, erinnere ich mich auch an meine Schulzeit. Zwei Jahre bis zum Abitur habe ich im Internat gewohnt (bin allerdings jedes Wochenende nach Hause gefahren), aber bis auf ein paar kleine Animositäten haben wir uns alle gut verstanden und zusammengehalten.
Außerdem bin ich froh, dass mein Sohn die Schule hinter sich gelassen hat. Aber ich erlebe in der nächsten Umgebung, welchen Einflüssen die Kinder an den Schulen ausgesetzt sind. Auf eine Art begrüße ich die Möglichkeiten, die ihnen geboten werden. Andererseits macht mich auch traurig, was sie alles verpassen, wenn sie sich nur auf ihr Handy und die Medien verlassen. Und wie sorglos sie manchmal mit ihrer Zukunft umgehen, wenn sie einfach wichtige Arbeiten (für die Schule) nicht erledigen, obwohl sie dafür – vielleicht unter einer Bitte um Hilfe – durchaus in der Lage wären.
Nachdenkliche Grüße
Anke