Preis: 14,99€ [D]
Lea ist fünfzehn und hat viele Träume: Sie will schreiben. Sie will
rennen, ohne je außer Puste zu sein. Sie will so wunderschön sein wie
ihre beste Freundin Pola. In ihren Träumen ist Lea eine Heldin. Im
richtigen Leben klappt es manchmal nicht: Gerade hat sich Lenny, Leas
erster Freund, von ihr getrennt. Sie vermisst ihn schrecklich. Leas
Mutter versinkt in ihren eigenen Problemen und kann Lea nicht helfen.
Aber es gibt ja noch Pola und die Clique – und einen tollen neuen Jungen
an der Schule, der sich unbegreiflicherweise für Lea interessiert …
Im Laufe eines langen Sommers findet Lea heraus, dass sie eigentlich
doch auch eine Heldin ist, jeden Tag ein bisschen.…
Autor
Sabine Raml wurde im Ruhrgebiet geboren und wuchs dort größtenteils auf
einem Campinglatz zwischen Schnecken und Bäumen auf. Bereits als Kind
entwarf sie ihre erste Zeitschrift und verteilte sie in der
Nachbarschaft. Trotz anderer Berufe blieb das Schreiben ihre große
Leidenschaft. 2013 wurde ihr bis dahin unveröffentlichtes
Jugendbuchdebüt Heldentage – Do what you love mit dem Kinder-und
Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet. Die Autorin lebt in
Berlin in der Nähe eines Waldes und mehrerer Campingplätze. Sie liebt
Pasta, Feigenmarmelade und Yoga.
Ein überrasches Debüt, ernsthaft. Selten hab ich ein Buch gelesen das mich so tief in meine eigene Vergangenheit zurück gerissen hat, das ich mich damit noch mal auseinander setzen musste.
Aber alles noch mal zurück auf Anfang.
Sabine Ramls Debütroman “Heldentage” greift ein unglaublich schwieriges Thema auf, sowie leider auch ein häufiges, das oftmals nicht schnell bemerkt wird.
Die Autorin schreibt aus der Sicht von der 15 jährigen Lea. Ziemlich schnell wird beim Lesen klar, das der Stil den Gedanken eines sehr jungen Mädchens entsprechen, das in ihrem kurzen Leben schon mehr als eine Baustelle aufzuarbeiten hat.
Sprachlich finde ich den Roman ein klein wenig fordernd, da er sich von anderen, üblichen Jugendbüchern schon abhebt. Er fördert aber die Tiefe und man kann sich so sehr gut auf die Situationen einstellen und in Lea hinversetzen.
Augenblickdenken nenne ich das gerne, die Sprache ist wie ein Spiegel dessen, was gerade erlebt wird.
Auch wenn ich persönlich dieses Buch als tiefgehend betrachte, glaube ich das dies nicht jeder Leser so empfinden wird.
Das Thema des Buches ist schwerwiegend und es gehört sehr viel Fingerspitzengefühl dazu, auch die Zwischentöne zu hören, welches sicher einem Leser, der sich schon mal mit Alkoholismus auseinander gesetzt hat, besser gelingen wird, als anderen.
Ich persönlich bin, je tiefer ich in die Geschichte eintauchen durfte, immer mehr in die Vergangenheit zurück gereist. Ich fragte mich oft, ob ich eine Freundin hatte wie Pola, wie ich mir anderes hätte helfen können und vor allem das Gefühl nicht alleine zu sein, da es da noch mehr Menschen gibt die dieses Schicksal (so nenne ich es Mal) teilen.
In Puncto Jugendschutz hat sich ja schon einiges getan, aber auch dieses Buch zeigt das es immer noch nicht wie ein Zahnrad ineinander greift, es Lücken gibt, die man schließen muss um die Kinder zu schützen.
Niemand sollte leiden müssen, ich rede nicht von Reichtum und teuren Konsumgütern, sondern jeder hat ordentliche, passende Kleidung und ein regelmäßigs Essen verdient.
Doch was ist, wenn man es nicht anders kennt, oder nur bei anderen sieht?
Welchen Rattenschwanz so was in der Entwicklung nach sich zieht, zeigt meiner Meinung nach, dieser Roman recht eindrucksvoll. Wo manche Liebeskummer ect. lesen, steckt in Wahrheit eine verletzte Seele, die einen sicheren Hafen, den sie dringend braucht, verliert. Gerade in solchen haltlosen Situationen nicht den Kopf zu verlieren, jeden Tag den Mut zu haben sich dem Ganzen erneut zu stellen, nie zu wissen was der nächste Tag bringen mag…
Genau das macht einen zum Helden
Einem Helden, der Anderen in der Körperstärke trotzt
Aber auch solche Helden brauchen Halt!
Fazit
Ein Buch, das mich sehr nachdenklich & emotional berührt zurücklässt. Die eigene Wertschätzbarkeit ist hier ebenso groß geschrieben, wie die Hilfsbereitschaft oder der Hilfeschrei dieser Heldin.
Ich empfehle dieses Buch ab 14 Jahren, ich denke es sensibilisiert und fördert das “näher hinschauen”, welches leider oftmals den Menschen abhanden gekommen ist.
Absolute Lesempfehlung!
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