Offline ist es nass, wenn’s regnet ׀ Jessi Kirby

Werbung ׀ unangefordertes Rezensionsexemplar

Wie viele Stunden im Schnitt seid ihr online?  Hab ihr schon mal eine Social Media Pause gemacht? Woher glaubt ihr, kommt der Drang nach Instagram, Facebook und Co.?

»Offline ist es nass, wenn’s regnet« von Jessi Kirby ist gerade im Loewe Verlag erschienen und spricht ein hochaktuelles Thema an. Es geht im Followerzahlen, das beste Bild zur besten Zeit zu posten, Fakebeziehungen. Was ist online noch glaubwürdig?

Doch kann ein Instagram Account deine beste Freundin ersetzen? Weißt du was der beste Freund gerade fühlt, was er braucht? Wann war sein letztes Lachen so ansteckend, dass du automatisch mitlachen musstest?

Ich lebe in so einer Welt. Social Media bestimmt mein Leben, es sorgt unter anderem für einen vollen Kühlschrank. Doch was passiert, wenn man einfach bei jeder Handlung nur noch daran denkt, ob dies ein tolles Bild für seine Follower wäre? Auch dies kenne ich nur zu genüge. Oft überrascht mich eine Situation und ich denke »Davon ein Bild und das wird der virale Renner«.

Jessi Kirby hat hier nicht nur eine Geschichte erzählt, für mich las sich das Buch eher wie ein »STOPP« Schild. Sie ruft einem regelrecht zu, einmal aus der Onlinewelt aufzutauchen, sich Zeit für sich selbst, oder seine Freunde und Familie zu nehmen, fern ab von Handys oder PCs.

Ihr Roman bringt schmerzlich zum Ausdruck, wie eingefahren wir oftmals sind und den Blick in falsche Richtungen lenken. Trauer ist ein wichtiger Punkt. Wenn heute jemand Besonderes aus deinem Umfeld stirbt, würdest du dir nicht wünschen, mehr Zeit mit ihm verbracht zu haben?

Offline ist es nass, wenns regnet von Jessi Kirby Cover
Offline ist es nass, wenn’s regnet │ Jessi Kirby │ Loewe Verlag

Genauso ergeht es Mari, an ihrem 18. Geburtstag wird ihr schmerzlich bewusst, das etwas Grundlegendes schief läuft. Jessi Kirby nimmt uns anschaulich mit auf Reisen und im Yosemite-Nationalpark kann sie sehr anschaulich beschreiben, was es bedeutet, seine Grenzen kennenzulernen, über sich hinaus zu wachsen und wie man zu sich selbst findet. Eindrucksvoll schafft sie in einer leichten Geschichte dieses so gewichtige Thema punktuell genau einzusetzen und mir als Leser zu vermitteln, das kleine Dinge soviel wichtiger sind, prägender und vor allem wesentlich stressfreier.

Wann hast du das letzte Mal bewusst einen Spaziergang gemacht und dich an der Einfachheit der Natur erfreut? Ich hab mich zu einem kleinen Teil wiedergefunden. Solange ist es noch nicht her, als mein Körper sagte, bis hierhin und nicht weiter. Ich musste ein gesundes Gleichgewicht finden gezielte Offline Zeit hat mir mehr geholfen,als manch einer denken mag.

Die Autorin überzeugt mit authentischer Thematik, einem einfach verständlichem Schreibstil. Es ist ein nachdenkliches Buch und obwohl Trauer oftmals spürbar ist, wirkt es nicht schwermütig. Es zeigt einem in einer sehr anschaulichen, direkten Art, wo man seinen Fokus im Leben setzen sollte. Werte werden neu verteilt und man kann viel über sich selbst erfahren, wenn man sich die Zeit nimmt, um dieses Buch schon beim Lesen zu reflektieren. Ideal für Leser ab 14+.

Seid mehr Offline, als Online – Leben ist wertvoll und mit keiner Online Zeit messbar!